Zeckenbiss am Kopf

Zecke in der Wohnung

Die Gefahr von Zecken Befall am Kopf

Der Zeckenbiss am Kopf kommt relativ häufig vor. Im Vergleich zu Erwachsenen beißen Zecken Kinder häufiger am Kopf. Dort ist es schwierig, die Parasiten zu finden. Zusätzlich stellen Biss-Stellen am Kopf Risiken einer schnellen Übertragung von Giften und Krankheiten dar, da der Weg zum Zentralen Nervensystem kurz ist.

Zeckenbiss am Kopf

 

Welche Körperstellen bevorzugen Zecken?

Zecken stechen nicht an der erstbesten Stelle zu, sondern suchen oft stundenlang nach einem geeigneten Ort für die Nahrungsaufnahme.

Dafür bevorzugen sie Hautstellen, die dünn und gut durchblutet sind. Das erleichtert ihnen den Einstich. Dazu zählen Kniekehle, Achselhöhle, Nacken und Unterleib. Ellenbogen, Unterarme et cetera sind demnach weniger interessant. Zecken können überall am Körper zustechen.

Bei Kindern ist der Zeckenbiss häufig am Kopf zu finden. Vermutlich liegt das daran, dass der Kopf von Kindern in der Proportion größer ist, als der von Erwachsenen. Ein Grund ist auch der, dass Kinder kleiner sind und sie sich beispielsweise häufiger auf Wiesen setzen. Spaziergänger suchen der Vorsicht halber nach Aufenthalten in der Natur den gesamten Körper nach den Parasiten ab.

Welche Gefahren birgt ein Zeckenbiss am Kopf?

Beißt sich die Zecke in die Haut ihres Wirts, spritzt sie durch ihren Steckrüssel ein Sekret hinein. Dieses enthält gerinnungs- und entzündungs-hemmende Mittel, was die Nahrungsaufnahme erleichtert.

Trotzdem erkennt das Immunsystem das Sekret als Fremdkörper an. Die Gefahr einer Zeckenparalyse besteht vor allem dann, wenn sich der Zeckenbiss an Kopf oder in Nähe der Wirbelsäule befindet. In seltenen Fällen führt sie zu Lähmungen und zum Tod des Wirts. Öfter als Menschen sterben Tiere der Landwirtschaft, wie Rinder und Schafe an einer Vergiftung.

Was ist eine Zeckenparalyse?

Bei der Zeckenparalyse handelt es sich um eine sich verstärkende, schlaffe Lähmung. Rund 40 Unterarten weltweit können eine Paralyse hervorrufen. Sie kann in allen Regionen, in denen es Zecken gibt, auftreten.

Der Speichel dieser Zecken enthält ein Neurotoxin, welches die Zecke erst nach dem Vorgang des Blutsaugens freisetzt. Die Zecke muss demnach mehrere Tage festsitzen und sich vollgesogen haben.

Befindet sich der Zeckenbiss am Kopf, ist es für das Immunsystem schwierig, das Toxin zu bekämpfen, bevor es das Nervensystem erreicht. Treten Lähmungs-Erscheinungen auf, sucht der Betroffene oder ein Helfer den gesamten Körper nach weiteren Zecken ab.

 

Wie macht sich eine Zeckenparalyse bemerkbar?

Die typischen Symptome einer Zeckenparalyse sind folgende:

  • Einen halben bis ganzen Tag bevor die Zeckenparalyse im vollen Umfang ausbricht, bemerken viele Betroffene ein Kribbeln. Dieses tritt vor allem im Gesicht, an der Mundschleimhaut, sowie an allen Extremitäten auf.
  • Die eigentliche Lähmung beginnt in der Regel an den Beinen. Sie kündigt sich mit Gang- und Gleichgewichts-Störungen an.
  • Die Lähmung arbeitet sich zu den anderen Körperstellen vor, bis alle Muskeln des Körpers gelähmt sind.
  • Befällt die Zeckenparalyse die Atemmuskulatur, stirbt der Betroffene an Atemstillstand.

Normalerweise klingen die Symptome ohne Folgeschäden ab, sobald die Zecke entdeckt und entfernt ist.

In Deutschland gab es bislang einen dokumentierten Fall von Zeckenparalyse 2006 bei Rostock. Aufgrund der Seltenheit brachten die Ärzte die Symptome nicht mit einem Zeckenbiss, sondern einem Schlaganfall in Verbindung. In Australien erkranken jährlich etliche Personen an Zeckenparalyse, besonders häufig Kinder.

Zeckenbissen vorbeugen

Generell ist es schwierig, sich mittels Bekleidung gegen Zecken zu schützen. So ist ein Hut keine sichere Maßnahme gegen einen Zeckenbiss am Kopf. Sobald eine Zecke sich auf einen Wirt gesetzt hat, läuft sie einige Stunden umher, um eine ideale Einstichstelle zu finden. Dabei passieren sie Ärmel, Hosenbeine und Kopfbedeckungen. Aufgrund ihrer Größe passen sie durch kleinste Lücken unter engen Ärmelbündchen.

Nach einem intensiven Aufenthalt in der Natur suchen Personen gründlich den ganzen Körper ab und schütteln die Kleidung aus. Sich eventuell in der Kleidung befindliche Zecken fallen ab. Um einen Zeckenbiss am Kopf zu finden, bietet es sich an, eine andere Person um Hilfe zu bitten.

Ein Zeckenbiss am Kopf ist nicht zu unterschätzen, da der Weg der Gifte und Krankheitserreger kurz ist. Diese greifen das Zentrale Nervensystem an. Besonders Kinder sind gefährdet, da der Kopf von ihnen eine beliebte Angriffsstelle für die Parasiten darstellt. Die sofortige Entfernung der Zecke stoppt im Normalfall das Fortschreiten einer Zeckenparalyse.

veröffentlicht von: Med. Anna Nilsson,

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Autor: Anna Nilsson

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