Zeckenbiss wird rot

Rötung der Einstichstelle nach Zeckenstich

Nach dem Einstich kann es vereinzelt zur Rötung der Haut kommen, gefährlich wird es wenn es sich dabei um eine Wanderröte handelt. Warum wird der Zeckenbiss rot? Da sich die Zecke unfähig zur Giftproduktion zeigt, erfolgt eine Rötung bei einem Zeckenbiss nicht durch einen toxischen Prozess. Vielmehr handelt es sich um eine Infektion, die aufgrund von Zecken übertragener Bakterien eintritt.

Zecke auf der Haut
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Warum sich der Zeckenbiss rötet

Rote Bissstelle durch Borreliose

Auf Platz eins der übertragenen Erkrankungen steht die Zecken-Borreliose. Betroffene bemerken die Infektion durch eine rote Bissstelle. Der Zeckenbiss wird rot, wenn die Zecke das Bakterium Borrelia burgdorferi in sich trägt.

Durch dieses erkrankt der gebissene Mensch an der Krankheit Borreliose, die unter Umständen zu einer Hirnhautentzündung führt. Bei einer Infektion entsteht um die Bissstelle eine zarte Rötung. Diese intensiviert ihre Farbe im zunehmenden Verlauf der Borreliose. In der Regel begleitet eine juckende Entzündung die Röte. In diesem Stadium zeigt sich ein Besuch beim Hautarzt unerlässlich.

Alternativ kommt es bei der Infektionserkrankung zu einer „wandernden Rötung“. Hierbei befällt der Infekt mehrere Hautpartien. Betroffene sehen eine Woche nach dem Zeckenbiss die ersten Symptome.

Die Rötung bei einem Zeckenbiss tritt im Fall der Borreliose kreisförmig auf. Ähnlich einer Blutvergiftung entstehen vom Biss ausgehende „Infektionslinien“. Eine ähnliche Reaktion resultiert aus einer Allergie des Gebissenen. Vor der Nahrungsaufnahme injiziert die Zecke ihrem Wirt ein spezielles Drüsensekret. Dieses beinhaltet zwar einen natürlichen Entzündungshemmer, wirkt auf den menschlichen Körper jedoch als Fremdkörper. Um das Blut aufzunehmen, enthält dieses Sekret gleichzeitig eines Gerinnungshemmer. Durch diesen entsteht eine Röte nach dem Biss. Hier suchen Patienten prophylaktisch den Hausarzt auf.

Andere Krankheitsfälle nach einem Zeckenbiss

Einen weiteren Grund für eine Rötung bei einem Zeckenbiss stellt die Frühsommer-Meningoenzephalitis dar. Kurz FSME genannt, kommt diese Infektion durch spezielle Viren zustande. Bei einem Zeckenbiss gelangen die Erreger durch den Speichel in den menschlichen Körper.

Hier bedingen sie eine Hirnhautentzündung. Anders als ihr Name es besagt, besteht die Gefahr der Frühsommer-Meningoenzephalitis bis in die Herbstmonate. In Deutschland dauert die Zeitspanne, in der sich die beißenden Parasiten aktiv zeigen, von März bis Oktober. Besonders in der Nähe von Wasser besteht die Gefahr einer Infektions-Übertragung. Gegen dieses Risiko schützt eine FSME-Impfung.

Die von Zecken übertragenen Krankheiten, die mit einer Rötung einhergehen, zeigen sich zahlreich. Dabei teilen sich die Infektionen abhängig von den vorkommenden Zeckenarten in häufigere und seltenere Krankheiten. Mit Ausnahme der Borreliose treten in Deutschland selten gefährliche Infekte durch Zeckenbisse auf. Zu diesen gehören:

  • Tularämie
  • Ehrlichiose
  • Boutonneuse-Fieber

Wer in tropischen Regionen Urlaub macht, achtet verstärkt auf die Insektenabwehr, da Parasiten hier drastischere Infektionen übertragen. Ein Zeckenbiss wird rot durch folgende Erkrankungen:

  • Fleckfieber
  • Babesien
  • Rückfallfieber
  • Texasfieber

Rötung bei Zeckenbiss – was nun?

Handelt es sich nach einem Zeckenangriff um eine um die Biss-Stelle herumführende, kreisförmige Rötung, stellt die Borreliose die Ursache dar. In diesem Fall empfiehlt der Arzt mehrere Therapie-Möglichkeiten.

Der Zeckenbiss wird rot, wenn die Infektion sich ausbreitet. Um dies einzudämmen, wählen Betroffene eine Thermotherapie. Hierbei fördert ein das Immunsystem stimulierende Sekret die Blutregeneration. Die Wärmeimpulse schützen vorwiegend die Lymphknoten vor dem Erregerbefall. Allerdings ergänzt die Thermotherapie ausschließlich die ärztlich angeordneten Medikamente. Sie dient keinesfalls als Ersatz. Um Fehldiagnosen vorzubeugen, therapieren sich Betroffene nicht nach den ersten Rötungserscheinungen. Bei einer harmlosen Allergie verschlimmern sich die Symptome beim Gebrauch von Anti-Borreliose-Medikamenten.

Diese kommen zum Einsatz, wenn die Rötung nach einer Woche mehr als vier Zentimeter Durchmesser beträgt. Diese Wanderröte weist unmissverständlich auf eine Borreliose-Infektion hin. Tritt dieser Fall ein, beginnt der Hautarzt zeitnah mit einer Antibiotika-Behandlung. Passende Medikamente für Erwachsene zeigen sich in Form von Doxycyclin. Bei Kindern findet das schonendere Amoxicillin Anwendung. Bei einer normal verlaufenden Borreliose erfolgt die Therapie 20 Tage lang.

Zecken sorgen für die Übertragung diverser Bakterien und Erreger. Dabei handelt es sich bei vier Prozent der Zeckenbisse um eine Borreliose-Infektion. Ebenfalls zeigen sich FSME oder eine Allergie als Ursache für eine Hautirritation nahe dem Biss. In jedem Fall suchen Betroffene ihren Arzt auf, da Erkrankungen im schlimmsten Fall zur Hirnhautentzündung und zum Tod führen.

 

veröffentlicht von: Med. Anna Nilsson,

Autor: Anna Nilsson

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