Zeckenbiss wird rot

Rötung der Einstichstelle nach Zeckenstich

Nach dem Einstich kann es vereinzelt zur Rötung der Haut kommen, gefährlich wird es wenn es sich dabei um eine Wanderröte handelt. Warum wird der Zeckenbiss rot? Da sich die Zecke unfähig zur Giftproduktion zeigt, erfolgt eine Rötung bei einem Zeckenbiss nicht durch einen toxischen Prozess. Vielmehr handelt es sich um eine Infektion, die aufgrund von Zecken übertragener Bakterien eintritt.

Zecke auf der Haut
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Warum sich der Zeckenbiss rötet

Rote Bissstelle durch Borreliose

Auf Platz eins der übertragenen Erkrankungen steht die Zecken-Borreliose. Betroffene bemerken die Infektion durch eine rote Bissstelle. Der Zeckenbiss wird rot, wenn die Zecke das Bakterium Borrelia burgdorferi in sich trägt.

Durch dieses erkrankt der gebissene Mensch an der Krankheit Borreliose, die unter Umständen zu einer Hirnhautentzündung führt. Bei einer Infektion entsteht um die Bissstelle eine zarte Rötung. Diese intensiviert ihre Farbe im zunehmenden Verlauf der Borreliose. In der Regel begleitet eine juckende Entzündung die Röte. In diesem Stadium zeigt sich ein Besuch beim Hautarzt unerlässlich.

Alternativ kommt es bei der Infektionserkrankung zu einer „wandernden Rötung“. Hierbei befällt der Infekt mehrere Hautpartien. Betroffene sehen eine Woche nach dem Zeckenbiss die ersten Symptome.

Die Rötung bei einem Zeckenbiss tritt im Fall der Borreliose kreisförmig auf. Ähnlich einer Blutvergiftung entstehen vom Biss ausgehende „Infektionslinien“. Eine ähnliche Reaktion resultiert aus einer Allergie des Gebissenen. Vor der Nahrungsaufnahme injiziert die Zecke ihrem Wirt ein spezielles Drüsensekret. Dieses beinhaltet zwar einen natürlichen Entzündungshemmer, wirkt auf den menschlichen Körper jedoch als Fremdkörper. Um das Blut aufzunehmen, enthält dieses Sekret gleichzeitig eines Gerinnungshemmer. Durch diesen entsteht eine Röte nach dem Biss. Hier suchen Patienten prophylaktisch den Hausarzt auf.

Andere Krankheitsfälle nach einem Zeckenbiss

Einen weiteren Grund für eine Rötung bei einem Zeckenbiss stellt die Frühsommer-Meningoenzephalitis dar. Kurz FSME genannt, kommt diese Infektion durch spezielle Viren zustande. Bei einem Zeckenbiss gelangen die Erreger durch den Speichel in den menschlichen Körper.

Hier bedingen sie eine Hirnhautentzündung. Anders als ihr Name es besagt, besteht die Gefahr der Frühsommer-Meningoenzephalitis bis in die Herbstmonate. In Deutschland dauert die Zeitspanne, in der sich die beißenden Parasiten aktiv zeigen, von März bis Oktober. Besonders in der Nähe von Wasser besteht die Gefahr einer Infektions-Übertragung. Gegen dieses Risiko schützt eine FSME-Impfung.

Die von Zecken übertragenen Krankheiten, die mit einer Rötung einhergehen, zeigen sich zahlreich. Dabei teilen sich die Infektionen abhängig von den vorkommenden Zeckenarten in häufigere und seltenere Krankheiten. Mit Ausnahme der Borreliose treten in Deutschland selten gefährliche Infekte durch Zeckenbisse auf. Zu diesen gehören:

  • Tularämie
  • Ehrlichiose
  • Boutonneuse-Fieber

Wer in tropischen Regionen Urlaub macht, achtet verstärkt auf die Insektenabwehr, da Parasiten hier drastischere Infektionen übertragen. Ein Zeckenbiss wird rot durch folgende Erkrankungen:

  • Fleckfieber
  • Babesien
  • Rückfallfieber
  • Texasfieber

Rötung bei Zeckenbiss – was nun?

Handelt es sich nach einem Zeckenangriff um eine um die Biss-Stelle herumführende, kreisförmige Rötung, stellt die Borreliose die Ursache dar. In diesem Fall empfiehlt der Arzt mehrere Therapie-Möglichkeiten.

Der Zeckenbiss wird rot, wenn die Infektion sich ausbreitet. Um dies einzudämmen, wählen Betroffene eine Thermotherapie. Hierbei fördert ein das Immunsystem stimulierende Sekret die Blutregeneration. Die Wärmeimpulse schützen vorwiegend die Lymphknoten vor dem Erregerbefall. Allerdings ergänzt die Thermotherapie ausschließlich die ärztlich angeordneten Medikamente. Sie dient keinesfalls als Ersatz. Um Fehldiagnosen vorzubeugen, therapieren sich Betroffene nicht nach den ersten Rötungserscheinungen. Bei einer harmlosen Allergie verschlimmern sich die Symptome beim Gebrauch von Anti-Borreliose-Medikamenten.

Diese kommen zum Einsatz, wenn die Rötung nach einer Woche mehr als vier Zentimeter Durchmesser beträgt. Diese Wanderröte weist unmissverständlich auf eine Borreliose-Infektion hin. Tritt dieser Fall ein, beginnt der Hautarzt zeitnah mit einer Antibiotika-Behandlung. Passende Medikamente für Erwachsene zeigen sich in Form von Doxycyclin. Bei Kindern findet das schonendere Amoxicillin Anwendung. Bei einer normal verlaufenden Borreliose erfolgt die Therapie 20 Tage lang.

Zecken sorgen für die Übertragung diverser Bakterien und Erreger. Dabei handelt es sich bei vier Prozent der Zeckenbisse um eine Borreliose-Infektion. Ebenfalls zeigen sich FSME oder eine Allergie als Ursache für eine Hautirritation nahe dem Biss. In jedem Fall suchen Betroffene ihren Arzt auf, da Erkrankungen im schlimmsten Fall zur Hirnhautentzündung und zum Tod führen.

 

veröffentlicht von: Med. Anna Nilsson,

Borreliose heilen – Heilungschancen bei chronischer Borreliose

Wie ist Borreliose heilbar

Die Lyme-Borreliose löst die Bakteriengattung Borrelia burgdorferi aus. Diese übertragen die Zecken durch das Blutsaugen auf ihren Wirt. Nach der Blutmahlzeit, die zwischen einem und sieben Tagen dauert, würgt der Parasit einen Teil des Mageninhalts in die Wunde. Die Erreger leben im Magen-Darm-Trakt der Zecke und gelangen mit dem Speichel ins Gewebe des Menschen. Dort verbreiten sie sich lokal und systemisch und lösen die nicht von selbst heilbare Borreliose aus.

Ist Borreliose heilbar?
Ist Borreliose heilbar? Urheber: angellodeco / 123RF.com

Gehört Borreliose zu den heilbaren Krankheiten?

Was stellt die Borreliose dar?

Zu den hauptsächlichen Überträgern der Borrelien gehören Zecken und Läuse. Die wissenschaftliche Gemeinde erstellte zudem die Hypothese, dass Mücken als Zwischenwirt infrage kommen. Die Durchseuchung durch die Fluginsekten erweist sich jedoch als gering.

Das belegt die Studie: „Detection of Borrelia burgdorferi sensu lato in mosquitoes (Culicidae) in recreational areas of the city of Szczecinl. Die 2002 veröffentlichte Publikation stammt von Kosik-Bogacka D. et al.

 

Die gesundheitliche Komplikation bricht spätestens acht Jahre nach dem Einstich aus. Selbst nach einer bereits überstandenen Lyme-Borreliose erhalten die Patienten keine Immunität. Zudem bedenken Sie, dass Borreliose als nicht heilbar gilt, sofern keine medikamentöse Behandlung erfolgt. Übertragen Schildzecken oder der Holzbock die Borrelien, dringen diese zunächst in Haut und Gewebe ein. Drei bis vier Tage nach dem Zeckenbiss gelangen die Bakterien in den Blutkreislauf des Menschen. Auf diesem Weg bewegen sie sich zu den inneren Organen, sodass gesundheitliche Gefährdungen drohen. Ohne eine Therapie kommt es beispielsweise zu:

  • Muskelschmerzen,
  • Gelenkschmerzen,
  • Entzündungen am Herzmuskel
  • oder einer Beeinträchtigung der geistigen Leistungsfähigkeit.

 

Die körpereigene Immunabwehr richtet in der Regel wenig gegen die Borreliose aus. Die Bakterien besitzen eine besondere Tarnfähigkeit, die ihnen eine Umstrukturierung ihrer Oberfläche ermöglicht. Dadurch identifizieren die Antikörper die Erreger nicht als Fremdkörper. Zudem siedeln sich die Borrelien in Körperregionen, welche die Immunabwehr sporadisch kontrolliert. Dazu gehören das Gehirn und die Gelenke.

 

Kann man Borreliose heilen, ohne Medikamente?

Eine Spontanheilung der Borreliose liegt nicht im Bereich des Möglichen. Dringen die Erreger in den menschlichen Körper ein, lösen sie über kurz oder lang die Infektion aus. Zu den ersten Symptomen der Erkrankung gehört eine kreisförmige Rötung, die um den Einstich auftritt.

Die Wanderröte weist auf die Ausbreitung der Bakterien hin. Nicht bei allen Patienten zeigt sich das äußerliche Anzeichen der gesundheitlichen Komplikation. Um die Borreliose dennoch nachzuweisen, eignet sich beispielsweise ein Bluttest. Mehrere Wochen nach dem Zeckenbiss baut das Immunsystem die Abwehrreaktion auf.

 

Daher empfehlen die Mediziner bei Verdacht auf Borreliose wiederholte Blutuntersuchungen. Gehören Sie zu den seropositiven Patienten, treten die charakteristischen Krankheitszeichen im Laufe von Monaten und Jahren auf. Spätestens acht bis zehn Jahre nach der Erstinfektion zeigt der Organismus Anzeichen für die Krankheit. Dazu gehören Entzündungen im Bereich der Organe, die unter Umständen irrreparable Schäden verursachen. Ebenso wie HIV und Syphilis existiert eine eigenständig heilbare Borreliose nicht. Die Mediziner verschreiben den Betroffenen nach der Diagnose der Infektion Antibiotika.

 

Ist die Borreliose heilbar durch Arzneien?

Bemerken Sie die Borreliose direkt nach dem Stich der Zecke, eignen sich Antibiotika in Tablettenform als Gegenmaßnahme. Erwachsenen Patienten verschreiben die Ärzte Doxycyclin. Kinder und schwangere Frauen erhalten ein Amino-Penicillin, das sich Amoxicillin nennt. Ohne eine rechtzeitige Behandlung weitet sich die Erkrankung zu einer chronischen Infektion aus. Um sie zu bekämpfen, bewähren sich Infusionstherapien. In der Regel beträgt deren Dauer zwei bis drei Wochen.

 

In der Zeit gelangen Cefotaxim oder Ceftriaxon in den Blutkreislauf der Betroffenen. Bereits ein Behandlungszyklus heilt im Schnitt 82 Prozent der Patienten. Leiden Sie an einer Allergie gegen Breitband-Antibiotika, besprechen Sie das Problem frühzeitig mit Ihrem Hausarzt. Um die Lyme-Borreliose zu heilen, erhält das zeitnahe Erkennen der Symptome Priorität.

 

Wichtige Vorbeuge-Maßnahmen für die Patienten

Prophylaktische Maßnahmen gegen die Borreliose existieren im Normalfall nicht. Die Erreger verbergen sich vor der Immunabwehr, daher gibt es keine zuverlässige Impfung. Um der Krankheit vorzubeugen, vermeiden Sie besser den Kontakt mit den Überträgern. Damit Zecken Sie nicht stechen, tragen Sie während eines Waldspaziergangs geschlossene Kleidung. Tupfen Sie Nelken- oder Lavendelöl auf die Schuhe, schreckt der Geruch die Parasiten ab. Für Haustiere eignen sich beispielsweise Zeckenhalsbänder.

 

Quellen:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12088398?dopt=Abstract

 

Boutonneuse-Fieber durch Zeckenbiss – Mittelmeer-Zeckenstichfieber

Symptome und Ursachen von Boutonneuse-Fieber

Das sogenannte Mittelmeer-Zeckenstichfieber zählt zu den bakteriellen Infektionskrankheiten. Zecken übertragen diese. Verbreitet ist die Erkrankung vornehmlich im Mittelmeerraum. Die Verbreitung geschieht durch den engen Kontakt mit infizierten Hunden oder Nagern.

Neben Hautausschlag ist hohes Fieber ein Indikator für den Befall mit Boutonneuse-Fieber. Zur Therapie verschreiben Mediziner eine Antibiotikakur. Mit deren Hilfe heilt die Erkrankung vollständig aus. Sie ist nur selten lebensbedrohlich. Nachfolgend lesen Sie Wissenswertes zu den Ursachen und Symptomen des Boutonneuse-Fiebers.

Ursachen von Boutonneuse-Fieber
Copyright: alexmit, Bigstockphoto, Ursachen von Boutonneuse-Fieber

Boutonneuse-Fieber – Die Erkrankung im Überblick

Das Mittelmeerfieber finden Sie vor allem im Raum des gleichnamigen Meeres. Durch den Klimawandel breitet sich die Erkrankung aber auch in nördlicheren Regionen aus.

Die Infektionskrankheit entsteht durch Bakterien vom Stamm des Rickettsia conorii. Der Name leitet sich von seinem Entdecker ab. Howard Tayler Ricketts fand mehrere Rickettsien, die entweder durch Flöhe, Läuse, Milben oder Zecken übertragen werden. Bekannt ist die Krankheit auch unter den Namen Mediterranes Zeckenstichfieber, Afrikanischer Zeckentyphus, Afrikanisches Zeckenstichfieber, Altweltzeckenfieber, Fièvre Boutonneuse und Mediterranes Fleckfieber.

Erkrankungen, deren ursächliches Bakterium Rickettsia conorii von Zecken übertragen wird, fallen unter den Begriff Boutonneuse-Fieber. Es gehört zu den verbreitetsten Zeckenbissfiebern im südeuropäischen Bereich. „Boutonneuse“ bedeutet so viel wie knopfartig oder pickelig. Die Beschreibung deutet dabei auf die fleckenförmigen Hauterscheinungen dieses Fiebers hin.

Die Symptome des Mittelmeer-Zeckenstichfiebers

Generell überträgt sich der Erreger Rickettsia conorii durch Zeckenstiche. Nach dem Befall treten innerhalb der nächsten sieben Tage linsengroße Hautläsionen rund um die Stelle des Bisses auf. Jeder zweite Betroffene weist diese auf. Möglicherweise bricht die Primärläsion mittig auf.

Darauf bildet sich im Anschluss schwarz-bräunlicher Schorf. Hinzu kommt eine Entzündung der benachbarten Lymphknoten. Sie sind deutlich vergrößert, sodass Sie diese ertasten (Lymphadenitis). Im Zuge der Erkrankung entwickelt der Betroffene das Boutonneuse-Fieber, bei dem die Körpertemperatur des Patienten bis zu zwei Wochen über 39 Grad ansteigt.

Zwischen dem dritten und dem fünften Tag der Erkrankung entsteht ein makulopapulöses Exanthem. Dieser grobfleckige Ausschlag verschwindet später gemeinsam mit dem Fieber. Es bleiben weder Narben, Schuppen noch andere sichtbare Spuren zurück, die auf die Erkrankung hindeuten.

Weitere typische Symptome der Erkrankung sind Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen. In seltenen Fällen befällt der Erreger die Augen. Der Artikel „Posterior segment manifestations of Rickettsia conorii infection“ von Moncef Khairallah MD et al. zeigt, dass sich in einigen Fällen Ödeme, Netzhautablösungen, Bindehautentzündungen und andere Augenkrankheiten zeigen.

Die Boutonneuse-Fieber Symptome im Überblick:

  •  Kopfschmerzen
  •  fleckiger Hautausschlag
  •  Fieber
  •  schwarzbraunes Geschwür sowie roter Rand an der Bissstelle
  •  Gliederschmerzen
  •  Lymphknotenschwellung in benachbarten Bereichen
  •  teilweise Erbrechen und Übelkeit
  •  selten Bindehautentzündung und andere Augenerkrankungen

Komplikationen im Zusammenhang mit dem Boutonneuse-Fieber
Die Erkrankung aktiviert das körpereigene Immunsystem. Dadurch sind Entzündungsstoffe sogenannte Zytokine im Serum erhöht. Das beeinflusst das Gerinnungssystem. Bei einigen Personen bildet sich dadurch ein Blutgerinnsel oder Gefäßverstopfungen. Im Ernstfall verursachen sie eine Beinvenen-Thrombose.

Komplikationen treten gehäuft bei alkoholkranken, zuckerkranken oder älteren Menschen auf. Hier kommt es teilweise zu einer Hirnhautentzündung (Meningitis) mit Krämpfen und Koma oder einer Gehirnentzündung (Enzephalitis). In einigen Fällen entsteht eine Vaskulitis, bei der sich die Gefäße in den Organen entzünden. Durch die folglich schlechte Durchblutung funktionieren die Organe nicht reibungslos, wodurch das Boutonneuse-Fieber in seltenen Fällen tödlich endet.

In der Regel verläuft die Erkrankung mild. Die meisten Krankheitssymptome verschwinden spätestens nach zwei Wochen. Folgeerscheinungen entstehen nicht. Bei rechtzeitiger Behandlung mit einem Antibiotikum treten in seltensten Fällen Komplikationen auf.

Ursachen der Boutonneuse-Fieber Erkrankung

Das Fieber entsteht aufgrund des Bakterienbefalls mit Rickettsia conorii. Der Parasit befindet sich in Zecken. Deren Lebensort ist das Fell von Hunden und Nagetieren. 70 Prozent aller Hunde im Mittelmeerraum weisen Zecken auf. Davon trägt ein Zehntel die Erreger in sich.

Nehmen Sie einen dieser Hunde mit in Ihre Heimat, gelangen die Rickettsien auch in unsere Breitengrade. Die Zecken übertragen sich ebenso von Tier zu Mensch. Dies geschieht seltener, da sie sich bevorzugt an den felligen Tieren festsetzen. Trotzdem überleben sie über mehrere Jahre in Ihrer Wohnung, wodurch das Mittelmeer-Zeckenstichfiebers bei Ihnen immer wieder ausbrechen kann.

Die Infektion erfolgt durch einen Zeckenbiss. Bei diesem setzt sich die Zecke auf der Haut des Menschen fest und verursacht eine kleine Verletzung. Der Parasit saugt Blut auf und speit später seinen Mageninhalt in die Wunde. Darin befinden sich die Rickettsien. Diese gelangen nun in den Organismus des Menschen und verursachen eine grippeähnliche Infektion. Zunächst zeigen sich Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit und das typische Fieber. Die Haut an der Bissstelle weist einen Ausschlag auf. Es bildet sich ein dunkler Hautfleck.

Wie diagnostiziert der Arzt das Boutonneuse-Fieber?

Für die richtige Diagnose bietet es sich an, einen Tropenmediziner oder inneren Mediziner mit einer Fachausbildung in Infektiologie aufzusuchen. In der Regel gehen Patienten mit den Symptomen Hautausschlag und Fieber jedoch zuerst zum Hausarzt.

Nach der Anamnese misst dieser die Körpertemperatur, kontrolliert die Lymphknoten und entnimmt eine Gewebeprobe des auffälligen Hautareals. Eine Blutuntersuchung schließt andere Erkrankungen aus. Die Behandlung erfolgt mittels eines Antibiotikums. Dafür nehmen Patienten bis zu eine Woche lang mehrmals täglich Doxycyclin oder Ciprofloxacin. Mehr zur Dosierung und Anwendung erfahren Sie in einer Übersichtsarbeit zum Thema „Fleckfieber und andere Rickettsiosen. Alte und neu auftretende Infektionen in Deutschland“ von Gerhard Dobler und Roman Wölfel.

Boutonneuse-Fieber vermeiden

Um den Ausbruch der Erkrankung zu verhindern, schützen Sie sich vor Zeckenbissen. Ergreifen Sie beim Kontakt mit Hunden oder Nagetieren im Mittelmeerraum Schutzvorkehrungen. Dazu gehört das Tragen von langen Hosen und geschlossenen Schuhen. Stecken Sie die Hose, wenn möglich in den Schaft. Auf diese Weise lagern sich die Zecken nicht an freien Hautstellen an Füßen und Beinen an. Die Übertragung erfolgt nicht durch die Bekleidung.

Einen zusätzlichen Schutz bieten Anti-Zecken-Sprays. Diese sprühen Sie auf die Handgelenke oder die Kleidung auf. Suchen Sie Ihren Körper nach dem Aufenthalt im Freien nach möglichen Zeckenbissen ab. Dies gilt vor allem für Risikogebiet. Auf heller Kleidung finden Sie die Zecken meist schneller.

Ihr Hund trägt zum Schutz ein Zeckenhalsband. Dieses schützt auch Sie vor einer möglichen Übertragung. Ist die Zecke noch in der Haut, entfernen Sie diese zügig mit einer Zeckenzange oder Zeckenkarte. Achten Sie darauf, das Tier nicht zu quetschen oder abzureißen.

Quellen und Literatur:
Dobler, Gerhard; Wölfel, Roman: Übersichtsarbeit „Fleckfieber und andere Rickettsiosen
Alte und neu auftretende Infektionen in Deutschland
Typhus and Other Rickettsioses — Emerging Infections in Germany.“ In: Dtsch Arztebl Int 2009; 106(20): 348-54; DOI: 10.3238/arztebl.2009.0348
Moncef Khairallah MD et al: „Posterior segment manifestations of Rickettsia conorii infection.“ In: Ophthalmology Volume 111, Issue 3, March 2004, Pages 529-534.

Borreliose bei Kindern – Symptome und Gefahren

So erkennen Eltern eine Borreliose beim Kind und reagieren richtig 

Borreliose bei Kindern verläuft ähnlich wie die Infektion bei Erwachsenen, allerdings treten die Beschwerden meist schneller auf. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Symptome einer Borreliose bei Kindern sofort zu kennen und die angemessene Behandlung zeitnah einzuleiten. Bleiben Diagnose und Therapie zu lange aus, sind Spätfolgen wie eine Neuroborreliose möglich.

Borrelisoe bei Kindern
Borrelisoe bei Kindern durch Zecken Urheber: kalcutta / 123RF

 

 

Wie entsteht Borreliose bei Kindern?

Bei der Borreliose handelt es sich um eine bakterielle Infektion. Der Bakterienstamm Borrelia burgdorferi gelangt über die Blutbahn in den gesamten Organismus und kann sich ohne zeitnahe Behandlung in verschiedenen Organen ansiedeln.

Übertragen werden die Bakterien durch einen Zwischenwert. Am häufigsten handelt es sich dabei um Zecken, die beim Biss durch die Haut nicht nur Blut saugen, sondern die Borrelia in den Körper abgeben. Es gibt jedoch auch eine Reihe von Stechmücken sowie Bremsen, die als Überträger belegt sind.

Eine Borreliose bei Kindern kann also entstehen, wenn Ihr Kind im Freien spielt, auf einer Wanderung ist oder schlicht in den Sommermonaten von einer Mücke gestochen wurde, die selbst infiziert war.

Gefahr bei Kindern durch Borrelien
Zeckenbiss gefunden? Gefahr bei Kindern durch Borrelien, Borreliose bigstockphoto

Symptome einer Borreliose bei Kindern

Gelangt der Bakterienstamm der Borrelia in die Blutbahn eines Menschen, bringt diese bakterielle Infektion eine Reihe von Symptomen mit sich. Da in der Regel Parasiten als Zwischenwirte durch einen Hautbiss die Bakterien übertragen, sind lokale Hautrötungen (Wanderröte) häufig.

Nicht selten ist beispielsweise eine Zecke noch in der Haut festgebissen. Ziehen Sie diese bitte nicht mit Gewalt ab, sondern nur mit einer Zeckenzange aus der Apotheke.

Konnten die Borrelia sich im Organismus verbreiten, reagiert der Körper mit einer Aktivierung des Immunsystems und es kommt zu geschwollenen Lymphknoten. Die Lymphknotenschwellung ist zunächst lokal, sprich nach dem Infektionsherd, breitet sich aber aus.

Borreliose bei Kindern führt ebenso wie bei Erwachsenen zu grippeartigen Symptomen wie Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit sowie anhaltende Müdigkeit und ein Schwächegefühl in allen Muskeln. Da diese Symptomatik auch bei vielen anderen Krankheiten auftritt, ist sie für eine gesicherte Diagnose allerdings nicht ausreichend. Sehen Sie diese Beschwerden daher eher als Warnsignal und suchen Sie einen Kinderarzt auf, wenn wenige Tage vorher Waldspaziergänge oder Spielen im freien Gras auf dem Programm standen.

Ein eindeutigeres Symptom, das jedoch nur bei rund der Hälfte aller Borreliose-Patienten auftritt, ist die sogenannte Erythema migrans. Umgangssprachlich wird dieses Beschwerdebild „Wanderröte“ genannt, denn die lokalen Hautrötungen breiten sich von der Biss- bzw. Einstichstelle langsam aus. Charakteristisch ist dabei eine ringförmige Ausbreitung. Während es bei Erwachsenen durchaus Wochen dauern kann, zeigt sich das Symptom bei Heranwachsenden meist binnen Tagen.

Wird die Borreliose bei Kindern nicht zeitnah behoben, verschlimmern sich Symptome wie Müdigkeit und Schmerzen. Häufig kommen aufgrund der systemweiten Bakterienerkrankung auch Übelkeit und Gewichtsverlust sowie eine Faciallähmung hinzu. Diese einseitige Lähmung des Gesichts kann Monate oder sogar erst Jahre nach der Infektion auftreten. Auch Sehstörungen und plötzliche Fieberschübe sind klassische Reaktionen des Körpers. Handeln Sie in diesem Fall sofort und sprechen Sie den Kinderarzt auf eine mögliche Borreliose an.

Ohne Behandlung kann die Borreliose bei Kindern im Spätstadium schwere Organerkrankungen nach sich ziehen. Häufig treten Gelenkbeschwerden auf einer Seite des Körpers auf und beeinträchtigen selbst langsame Bewegungen im Alltag. Neurologische Ausfälle aufgrund von Entzündungen im Zentralen Nervensystem sind ebenfalls möglich.

Wichtig:
Haben Sie als Eltern bereits grundlegende Erfahrungen mit der Borreliose gesammelt, erkennen sie die genannten Symptome bei Ihrem Kind zwar schnell, Sie erwarten jedoch, dass diese in Schüben auftreten. Der schubartige Verlauf ist bei Erwachsenen die Norm. Borreliose bei Kindern verläuft trotz vergleichbarer Symptomatik jedoch häufig nicht in Schüben, sondern tritt schnell und mit hoher Intensität ein.

 

Der Gang zum Kinderarzt: Was erwartet Sie und Ihr Kind?

Besteht aufgrund der Symptomatik ein Verdacht auf Borreliose bei Kindern wird der Arzt nicht sofort mit einer Therapie beginnen. Zunächst muss eine gesicherte Diagnose stehen und die erfolgt meist über ein Blutbild. Ihrem Kind wird etwas Blut entnommen und dieses im Labor auf spezifische Borreliose-Antikörper hin getestet. Wichtig ist hierbei der geschätzte Zeitpunkt der Infektion. Erst nach einigen Wochen hat der Körper nachweisbare Antikörper gebildet.

In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass sich gar keine Antikörper nachweisen lassen und sich der Zustand des Kindes trotzdem verschlechtert. Borreliose bei Kindern führt in manchen Fällen nicht zu einer Antikörperreaktion, da das Immunsystem des jungen Organismus noch zu unerfahren ist, um Antikörper zu produzieren. In diesem Fall muss die Diagnostik zusätzliche Maßnahmen ergreifen und beispielsweise das Hirnwasser untersuchen.

Steht jedoch am Ende die Diagnose, wird der Kinderarzt Ihnen ein passendes Antibiotikum mitgeben. Borreliose bei Kindern kann im Frühstadium (wenige Wochen nach der Infektion) noch sehr einfach mit oralen Antibiotika therapiert werden. Nach maximal sechs Wochen ist die Infektion ausgestanden und es sind keine Spätfolgen zu erwarten.

Erfolgt die Diagnose erst zu einem späteren Zeitpunkt, müssen starke Antibiotika mittels Infusion oder über Spritzen vergeben werden. Die orale Vergabe mit dem Umweg über den Verdauungstrakt ist in diesem Fall nicht mehr effektiv genug. Doch auch bei dieser Therapiemaßnahme stehen die Erfolgschancen auf eine komplette Heilung sehr gut.

 

Praktische Tipps für Eltern

Ausflüge in die Natur zu vermeiden, wäre der beste Zeckenschutz aber verwehrt Ihrem Kind auch wichtige Erfahrungen mit Flora und Fauna. Die sinnvollste Maßnahme besteht darin, bei Ausflügen immer auf lange Hosen und festes Schuhwerk zu achten. Der gezielte Mückenschutz, im Sommer durch Sprays am Tag und Fensternetze für die Nacht, senkt das Risiko ebenfalls.

Werfen Sie nach längeren Spaziergängen durchs Grüne zudem immer einen Blick auf die gesamte Haut Ihres Kindes und sensibilisieren Sie Ihre älteren Kinder, beim Duschen selbst genau hinzusehen. Bemerken Sie oder Ihr Kind dabei einen Zeckenbiss, sollte sofort eine Zeckenzange zur Anwendung kommen. Am liebsten sitzen Zecken im weichem Gewebe der Achselhöhlen oder in Bauchfalten.

Haben Sie keine Zeckenzange in der Hausapotheke, experimentieren Sie auf keinen Fall mit Alkohol oder ziehen Sie das Tier mit bloßen Händen vom Körper. Dabei besteht die Gefahr, dass die Zecke zerquetscht wird und bei diesem Vorgang die Borrelia in die Hautwunde gedrückt werden. Gehen Sie im Idealfall sofort zum Arzt oder zur nächsten Apotheke.

Beobachten Sie die Haut nach einem Zeckenbiss jeden Tag, notieren Sie im Idealfall das Datum der möglichen Infektion und suchen Sie bei ersten Symptomen den Kinderarzt auf. Nennen Sie ihm die Beschwerden detailliert, gemeinsam mit dem Zeitraum der möglichen Infektion.

 

Fazit zum Thema Borreliose bei Kindern

Bedenken Sie bei aller Sorge, dass eine Infektion mit Borrelia sehr effektiv behandelt werden kann. Eine tägliche Panik beim Gedanken, dass Ihr Kind draußen spielt und dabei von einem Überträger gebissen/gestochen wird, ist nicht notwendig. Handeln Sie stattdessen immer geistesgegenwärtig und überprüfen Sie die reale Infektionsgefahr durch Betrachten der Haut und Ausschütteln der Kleidung.

Kommt es zu einer Borreliose bei Kindern und der Arzt verschreibt Antibiotika, halten Sie sich streng an die vorgegebenen Intervalle der Einnahme und die Infektion ist schnell überstanden.

Neuroborreliose Symptome, Verlauf, Komplikationen

Neuroborreliose durch Zeckenbiss

Zecken: Sie sitzen im Sommer im hohen Gras, können unbemerkt auf den Menschen überwandern, sich festsetzen und eine ganze Weile dort bleiben, bevor sie bemerkt werden. Dabei können verschiedene Krankheiten übertragen werden. Gegen eine davon – die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) – kann man sich durch eine Impfung schützen. Gegen die Borreliose, die sehr viel häufiger vorkommt, nicht. Die Erkrankung kann das Nervensystem befallen und zu einer Neuroborreliose führen.

Wie macht sich eine Neuroborreliose bemerkbar?

Die Borreliose wird meistens durch Zecken der Gattung „Gemeiner Holzbock“ übertragen. Es ist eine systemische Erkrankung, die verschiedene Organsysteme betreffen kann und durch das Bakterium Borrelia burgdorferi ausgelöst wird. Am häufigsten manifestiert sich eine Borrelieninfektion als Erythema migrans.

Neuroborreliose Symptome
Blutzirkulation, Copyright: digitalista, Bigstockphoto

Das ist eine Rötung rund um die Einstichstelle, die sich klassischerweise ringförmig ausbreitet. Wird die Infektion in diesem Stadium nicht bemerkt und ausreichend mit Antibiotika behandelt, können sich die Erreger im Körper ausbreiten und verschiedene Organe befallen. Meistens sind das Nervensystem, das Herz, Muskeln oder Gelenke betroffen. „Einen Befall des Nervensystems nennt man Neuroborreliose, Meningoradikuloneuritis oder Garin-Bujadoux-Bannwarth-Syndrom.“

Die Erkrankung tritt meist innerhalb weniger Wochen nach einem Zeckenbiss auf, manchmal aber auch noch Monate oder sogar Jahre später.

Es gibt eine typische Trias an Symptomen, die bei einer Neuroborreliose oft gemeinsam auftreten. Es sind:

  •  Radikulitis oder Radikuloneuritis
  •  Hirnnervenausfälle
  •  Meningitis

Radikuloneuritis: Stark schmerzhafte Nervenschädigung

Eine Radikulitis ist eine Schädigung der Wurzeln von Spinalnerven. Bei einer Neuritis sind periphere Nerven geschädigt. Oft tritt beides gleichzeitig auf, was man dann als Radikuloneuritis bezeichnet.

Bei einer Radikuloneuritis kommt es zu einer Schädigung der Nerven, die sich durch Schmerzen, Missempfindungen oder Lähmungen bemerkbar macht. Die Beschwerden befinden sich in dem Gebiet, das durch die entsprechende Nervenwurzel versorgt wird. Manchmal sind die Schmerzen so stark, dass sie den Alltag des Betroffenen massiv einschränken. „Sind Nervenwurzeln betroffen, die die Atemmuskulatur oder das Zwerchfell versorgen, kann die Neuroborreliose durch eine respiratorische Insuffizienz lebensbedrohlich werden.“

Hirnnervenausfälle: meistens eine Lähmung der mimischen Muskulatur

„Bei etwa 60 Prozent der Patienten mit Neuroborreliose treten Hirnnervenausfälle auf.“ Es können prinzipiell alle Hirnnerven betroffen sein, nur eine Läsion des Nervus olfaktorius wurde bisher noch nie beobachtet. Am häufigsten tritt eine Fazialisparese auf. Der Nervus fazialis ist der Nerv, der die Gesichtsmuskulatur versorgt und damit für die Mimik zuständig ist.

Symptom der Fazialisparese im Rahmen einer Neuroborreliose ist eine Gesichtslähmung, die sich durch einen herabhängenden Mundwinkel, einen unvollständigen oder aufgehobenen Lidschluss und ein nicht mehr mögliches Stirnrunzeln bemerkbar macht. Die Fazialisparese kann nur in einer Gesichtshälfte auftreten, aber auch bilateral. In der Regel bildet sich die Fazialisparese innerhalb von ein bis zwei Monaten vollständig wieder zurück. Nur bei etwa fünf Prozent der Patienten bleiben Residuen. Insbesondere Kinder sind bei einer Neuroborreliose sehr häufig von einer Fazialisparese betroffen.

Bereits sehr viel seltener tritt eine Lähmung des Nervus abducens auf, der für einen Teil der Augenbewegungen zuständig ist. Die anderen Hirnnerven sind noch seltener von einem akuten Ausfall betroffen.

Meningitis: Entzündung der Hirnhäute

Eine Meningitis ist eine Hirnhautentzündung. Sie äußert sich typischerweise durch starke Kopf- und Nackenschmerzen, hohes Fieber, das häufig zusammen mit Schüttelfrost auftritt und eine zunehmende Nackensteifigkeit.

Nackensteifigkeit bedeutet, dass es dem Patienten nicht oder nur unter starken Schmerzen möglich ist, den Kopf nach vorne zu beugen. Weitere mögliche Symptome, die bei einer Meningitis vorkommen können, sind Übelkeit und Erbrechen, Lichtempfindlichkeit, ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl, Schläfrigkeit und Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma.

Insbesondere bei Säuglingen treten jedoch oft unspezifische Zeichen auf wie ein schrilles Weinen, Berührungsempfindlichkeit oder ein sich sehr schnell verschlechternder Allgemeinzustand. Auch Senioren zeigen nicht immer klassische Symptome, bei ihnen wird eine Meningitis manchmal auch mit Verwirrtheit oder einem Schlaganfall verwechselt.

Verlauf der Neuroborreliose

„In den meisten Fällen tritt eine Neuroborreliose als akute Erkrankung auf.“ Es kommt zu der beschriebenen neurologischen Symptomatik, die einige Wochen bis wenige Monate nach einem Zeckenbiss auftritt.

Häufig treten dabei starke Schmerzen auf, die segmental angeordnet sind und besonders in der Nacht am stärksten sind. Im weiteren Verlauf können sich Gefühlsstörungen, manchmal auch Lähmungen verschiedener Körperteile ausbilden. Ein Hirnnervenbefall ist sehr häufig. Auch eine Meningitis kommt insbesondere bei Kindern oft vor.

Bei ungefähr fünf Prozent der Patienten liegt eine chronische Neuroborreliose vor. Dabei entwickelt sich die Krankheit schleichend über mehrere Monate bis Jahre. Oft treten dabei keine Schmerzen auf. Typisch ist eine Enzephalomyelitis, die sich durch einen spastisch-ataktischen Gang und eine Blasenentleerungsstörung äußert. Es kann dabei auch zu Störungen der Koordination und der Sprache kommen. Außerdem treten oft Sensibilitätsstörungen und verschiedene Paresen auf.

Manchmal tritt nach einer Neuroborreliose ein Fatigue-Syndrom auf, das sich durch eine anhaltende Schwäche, starke Müdigkeit und Schmerzen an verschiedenen Stellen äußert. Es kann nur symptomatisch behandelt werden.

Komplikationen der Neuroborreliose

Die Neuroborreliose stellt selbst bereits eine Komplikation der Lyme-Borreliose dar, die durch eine frühzeitige antibiotische Therapie verhindert werden kann. Aber auch innerhalb der Neuroborreliose können verschiedene Komplikationen auftreten. Bei einem ausgeprägten Befall des Nervensystems und der Hirnhäute kann es zu Bewegungs- und Sprachstörungen oder zu Inkontinenz kommen.

Auch Störungen der Wahrnehmung oder chronische psychiatrische Erkrankungen können auftreten. Manche Patienten leiden sogar unter epileptischen Anfällen. Um die Komplikationen der Borreliose und der Neuroborreliose zu verhindern, sollte bereits beim Auftreten eines Erythema migrans sofort eine antibiotische Therapie eingeleitet werden, zum Beispiel mit Penicillin, Doxycyclin oder Ceftriaxon.

Quellen:
https://www.dgn.org/leitlinien/2394-ll-36-2012-neuroborreliose
Matthias Sitzer, Helmuth Steinmetz: Lehrbuch Neurologie, Elsevier-Verlag

Zeckenbiss am Kopf

Die Gefahr von Zecken Befall am Kopf

Der Zeckenbiss am Kopf kommt relativ häufig vor. Im Vergleich zu Erwachsenen beißen Zecken Kinder häufiger am Kopf. Dort ist es schwierig, die Parasiten zu finden. Zusätzlich stellen Biss-Stellen am Kopf Risiken einer schnellen Übertragung von Giften und Krankheiten dar, da der Weg zum Zentralen Nervensystem kurz ist.

Zeckenbiss am Kopf

 

Welche Körperstellen bevorzugen Zecken?

Zecken stechen nicht an der erstbesten Stelle zu, sondern suchen oft stundenlang nach einem geeigneten Ort für die Nahrungsaufnahme.

Dafür bevorzugen sie Hautstellen, die dünn und gut durchblutet sind. Das erleichtert ihnen den Einstich. Dazu zählen Kniekehle, Achselhöhle, Nacken und Unterleib. Ellenbogen, Unterarme et cetera sind demnach weniger interessant. Zecken können überall am Körper zustechen.

Bei Kindern ist der Zeckenbiss häufig am Kopf zu finden. Vermutlich liegt das daran, dass der Kopf von Kindern in der Proportion größer ist, als der von Erwachsenen. Ein Grund ist auch der, dass Kinder kleiner sind und sie sich beispielsweise häufiger auf Wiesen setzen. Spaziergänger suchen der Vorsicht halber nach Aufenthalten in der Natur den gesamten Körper nach den Parasiten ab.

Welche Gefahren birgt ein Zeckenbiss am Kopf?

Beißt sich die Zecke in die Haut ihres Wirts, spritzt sie durch ihren Steckrüssel ein Sekret hinein. Dieses enthält gerinnungs- und entzündungs-hemmende Mittel, was die Nahrungsaufnahme erleichtert.

Trotzdem erkennt das Immunsystem das Sekret als Fremdkörper an. Die Gefahr einer Zeckenparalyse besteht vor allem dann, wenn sich der Zeckenbiss an Kopf oder in Nähe der Wirbelsäule befindet. In seltenen Fällen führt sie zu Lähmungen und zum Tod des Wirts. Öfter als Menschen sterben Tiere der Landwirtschaft, wie Rinder und Schafe an einer Vergiftung.

Was ist eine Zeckenparalyse?

Bei der Zeckenparalyse handelt es sich um eine sich verstärkende, schlaffe Lähmung. Rund 40 Unterarten weltweit können eine Paralyse hervorrufen. Sie kann in allen Regionen, in denen es Zecken gibt, auftreten.

Der Speichel dieser Zecken enthält ein Neurotoxin, welches die Zecke erst nach dem Vorgang des Blutsaugens freisetzt. Die Zecke muss demnach mehrere Tage festsitzen und sich vollgesogen haben.

Befindet sich der Zeckenbiss am Kopf, ist es für das Immunsystem schwierig, das Toxin zu bekämpfen, bevor es das Nervensystem erreicht. Treten Lähmungs-Erscheinungen auf, sucht der Betroffene oder ein Helfer den gesamten Körper nach weiteren Zecken ab.

 

Wie macht sich eine Zeckenparalyse bemerkbar?

Die typischen Symptome einer Zeckenparalyse sind folgende:

  • Einen halben bis ganzen Tag bevor die Zeckenparalyse im vollen Umfang ausbricht, bemerken viele Betroffene ein Kribbeln. Dieses tritt vor allem im Gesicht, an der Mundschleimhaut, sowie an allen Extremitäten auf.
  • Die eigentliche Lähmung beginnt in der Regel an den Beinen. Sie kündigt sich mit Gang- und Gleichgewichts-Störungen an.
  • Die Lähmung arbeitet sich zu den anderen Körperstellen vor, bis alle Muskeln des Körpers gelähmt sind.
  • Befällt die Zeckenparalyse die Atemmuskulatur, stirbt der Betroffene an Atemstillstand.

Normalerweise klingen die Symptome ohne Folgeschäden ab, sobald die Zecke entdeckt und entfernt ist.

In Deutschland gab es bislang einen dokumentierten Fall von Zeckenparalyse 2006 bei Rostock. Aufgrund der Seltenheit brachten die Ärzte die Symptome nicht mit einem Zeckenbiss, sondern einem Schlaganfall in Verbindung. In Australien erkranken jährlich etliche Personen an Zeckenparalyse, besonders häufig Kinder.

Zeckenbissen vorbeugen

Generell ist es schwierig, sich mittels Bekleidung gegen Zecken zu schützen. So ist ein Hut keine sichere Maßnahme gegen einen Zeckenbiss am Kopf. Sobald eine Zecke sich auf einen Wirt gesetzt hat, läuft sie einige Stunden umher, um eine ideale Einstichstelle zu finden. Dabei passieren sie Ärmel, Hosenbeine und Kopfbedeckungen. Aufgrund ihrer Größe passen sie durch kleinste Lücken unter engen Ärmelbündchen.

Nach einem intensiven Aufenthalt in der Natur suchen Personen gründlich den ganzen Körper ab und schütteln die Kleidung aus. Sich eventuell in der Kleidung befindliche Zecken fallen ab. Um einen Zeckenbiss am Kopf zu finden, bietet es sich an, eine andere Person um Hilfe zu bitten.

Ein Zeckenbiss am Kopf ist nicht zu unterschätzen, da der Weg der Gifte und Krankheitserreger kurz ist. Diese greifen das Zentrale Nervensystem an. Besonders Kinder sind gefährdet, da der Kopf von ihnen eine beliebte Angriffsstelle für die Parasiten darstellt. Die sofortige Entfernung der Zecke stoppt im Normalfall das Fortschreiten einer Zeckenparalyse.

veröffentlicht von: Med. Anna Nilsson,

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Zeckenbiss im Winter

Der Zeckenbiss im Winter – besteht Gefahr?

In Mitteleuropa gilt Anfang März bis zum Ende des Oktobers als Zeckensaison. Was viele nicht wissen, ist, dass ein Zeckenbiss im Winter möglich ist. Erst bei circa sieben Grad Celsius verfallen die Parasiten in einen winterschlafähnlichen Zustand. Sie verkriechen sich und sind nicht mehr auf Grashalmen zu finden. Bleiben die Temperaturen im Winter längere Zeit über sieben Grad Celsius, machen sich die Zecken erneut auf die Suche nach einem geeigneten Wirt.

Zecken im Winter
Zecken im Winter Copyright: yucamar, Bigstockphoto

 

 

Die Zeckensaison – Wann gilt sie?

Viele Menschen sind der Meinung, dass sie im Winter keine Insekten, Spinnen und Zecken antreffen.

Falsch ist, dass erst mit den ersten warmen Frühlingstagen die kleinen Parasiten aktiv werden.

Zecken erwachen aus ihrem komatösen Zustand, wenn die Temperatur längere Zeit über sieben Grad liegt.

Bei milden Wintern ist dieser Zustand oft gegeben. Das Risiko eines Zeckenbisses im Winter ist geringer, weil Sie keine kurzen Kleidungsstücke tragen. Es kommt jedoch vor, dass die Zecke einen Weg unter das Hosenbein findet und sich dort festsetzt.

 

Frostperioden und Winter für Zecken

Zecken und ähnliche Parasiten überwintern Temperaturen bis minus zehn Grad Celsius ohne weitere Probleme. Ausgewachsene Tiere und Larven halten sich im Winter bei eisigen Temperaturen in einer speziellen Paralyse auf. Fällt der Winter hart aus und liegen die Temperaturen länger unter minus 18 Grad Celsius, sterben die ersten Exemplare an Erfrierungen. Ein Zeckenbiss im Winter bei Temperaturen im Minusbereich ist nahezu unmöglich.

Damit die kleinen Tiere nicht an ihre Überlebensgrenze gelangen, verkriechen sie sich wie andere Insekten und Spinnentiere. Sie halten sich unter hohem Schnee, oder Laubhaufen auf, oder suchen sich geschützte Standorte, die Wärme spenden. Geschützt überwintern die Zecken den Frost und überleben selbst harte Winterperioden.

Zeckenbiss im WInter
Zecken im Winter Copyright: yucamar, Bigstockphoto

 

Zeckenbiss im Winter überträgt Krankheiten

Der Zeckenbiss im Winter unterscheidet sich nicht von einem im Sommer. Ist die Zecke bei milden Temperaturen wieder aktiv, ist es möglich, dass sie mit ihrem Speichel und Kot Krankheiten an den Wirt weitergeben. Borreliose und FSME zählen zu den Infektionskrankheiten, die eine Zecke mit sich bringt. Aus diesem Grund ist es notwendig, selbst im Winter nicht unbeachtet durch hohe Gräser und Sträucher zu streifen. Tasten Sie sich bei Spaziergängen im Winter gründlich ab, um der Gefahr einer Infektion zu entgehen.

 

Ganzjähriger Schutz vor FSME durch Impfung

Wer über das ganze Jahr hinweg vor der Infektion von FSME geschützt sein möchte, impft sich bei einem Arzt. Die Ständige Impfkommission STIKO empfiehlt besonders Personen, die sich häufig in FSME-Risikogebieten in der Natur aufhalten, einen Impfschutz. Menschen, die im Freien ihrem Beruf nachgehen, zählen zur gefährdetsten Personengruppe. Forstarbeiter, Landwirte und Urlauber entgehen FSME mit einer Impfung.

 

Zeckenbiss im Winter – gleich zum Arzt?

Es ist nicht notwendig, nach jedem Zeckenbiss zum Arzt zu gehen. Das Risiko sich durch eine Zecke mit Borreliose oder FSME zu infizieren, besteht, ist aber insgesamt gering einzuschätzen. Nach einem Zeckenbefall gilt es schnellstens den Parasiten zu entfernen. Richtig gelingt dies mit einer spitzen und flachgebogenen Pinzette. Sie setzen möglichst an der Hautoberfläche an und ziehen die Zecke langsam und gerade heraus.

Damit es zu keiner Entzündung kommt, ist es notwendig, die Zecke vollständig zu entfernen. Nach jedem Stich beobachten Sie den betroffenen Hautbereich für die nächsten vier bis sechs Wochen. Treten Hautrötungen an der Einstichstelle auf, benötigen Sie einen Arzt.

Meist deutet dieser Hautausschlag auf eine Borreliose-Erkrankung hin, die eine Behandlung mit Antibiotika erfordert. FSME zeigt sich nach einigen Tagen durch grippeähnlichen Symptome. Es folgen neurologische Ausfälle, die sich als Gleichgewichtsstörungen, epileptischen Anfällen und Lähmungen zeigen.

 

Zecken fallen nicht von Bäumen

Dieser Mythos hält sich stark in den Köpfen der Bevölkerung. Zecken sind gute Kletterer und Springer, allerdings sitzen sie lieber auf hohen Gräsern, Büschen und Sträucher. Streifen Sie gelegentlich durch eine hohe Wiese oder durch einen dichten Wald, sind Vorbeugemaßnahmen wichtig. Oft hilft es, wenn Sie lange Kleidung tragen und nach der Wanderung den Körper auf Zecken absuchen.

 

 

Zecken in der Wohnung – Überleben, Finden, Entfernen

Was Sie zu Zecken in der Wohnung wissen müssen:

Wer im Frühjahr viel draußen unterwegs ist, wird seinen Körper am Abend akribisch nach Zecken untersuchen. doch die Gefahr lauert nicht nur im Feld. Zecken können es auch bis in die Wohnung schaffen – Sei es, weil Sie sie am Körper tragen oder weil Ihr Haustier sie eingeschleppt hat. Doch können Zecken dort auch wirklich überleben oder sich gar fortpflanzen? Hier erfahren Sie, was Sie gegen die ungebetenen Gäste tun können.

Zecken in der Wohnung, Vergleich zum Floh
Zecken in der Wohnung, Vergleich zum Floh – Copyright: ArmandoFrazao, Bigstockphoto

 

 

 

 

Können Zecken in der Wohnung überleben?

Ja, Zecken können in einer Wohnung überleben, die gute Nachricht ist aber: Höchstens fünf bis zehn Tage lang. Zimmertemperatur ist nicht das, was eine Zecke zum langen Überleben benötigt und selbst wer eine Zecke aus den Augen verloren hat, muss nicht damit rechnen, dass sie Wochen später noch immer lebt.

Zecke in der Wohnung
Ansicht Zecke in der Wohnung – Copyright: Steven Ellingson, Bigstockphoto

Können sich Zecken in Ihrer Wohnung vermehren?

Die Vorstellung alleine ist gruselig: Ist es wirklich möglich, dass sich bei Ihnen mehr als eine Zecke aufhält und diese sich auch noch vermehren können? Theoretisch ja. Praktisch allerdings müssen Sie sich nicht sorgen. Denn dafür müssten ein Männchen und ein Weibchen in Ihrer Wohnung vorhanden sein, die sich in diesen für sie ungünstigen Lebensbedingungen tatsächlich paaren. Möglich wäre es also, aber dennoch ziemlich unwahrscheinlich.

Es könnte hingegen aber gut sein, dass sich eine Zecke in Ihre Wohnung einschleicht, die bereits befruchtet wurde. Das passiert gar nicht so selten.

 

Eiablage in der Wohnung bietet keinen geschützten Raum

Das Männchen würde dann direkt nach der Paarung verenden, während das Weibchen mit der Eiablage beginnt. In der Natur werden hierfür Grashalme in üppiger Vegetation bevorzugt. In Ihrer Wohnung wird eine Zecke hierfür keinen Ort finden, an dem sie sich ähnlich geschützt fühlen würde. Viel wahrscheinlich ist, dass sie einfach auf Ihrem Boden gut sichtbar liegen würde.

Und selbst wenn ein Paarung zustand gekommen wäre, dauert es noch 30 Tage bis die Zecken schlüpfen. Bis dahin hätten Sie die Eier ohnehin gefunden. Die Lebensbedingungen in Ihrer Wohnung wären aber so schlecht, dass die Zecken sich ohnehin nicht entwickeln könnten. Also: Keine Sorge. Vorsichtig müssen Sie allerdings sein, wenn Sie beabsichtigt haben, eine Zecke zu zerquetschen, denn dann werden auch die Eier in Ihrer Wohnung liegen. Und davon hat eine Zecke immer 1000 bis 3000 Stück in ihrem Körper.

Zecken
Zecken in der Wohnung, Vergleich zum Floh – Copyright: ArmandoFrazao, Bigstockphoto

 

Zecken in der Wohnung finden und entsorgen

Vielleicht glauben auch Sie, dass Sie eine entdeckte Zecke am besten in der Toilette entsorgen. Das allerdings ist nicht richtig, denn Zecken können schwimmen und werden diesen Vorgang in jedem Fall überleben. Effektiver ist es, die Tiere mit einem Insektizid zu besprühen.

Wenn Sie eine Zecke vorfinden, die bereits Eier in sich trägt, so zerquetschen Sie diese keinesfalls. Die Zecke wird dann die Eier frei setzen und die wiederum liegen dann auf Ihrem Boden. Wenn Sie es sich trauen, so können Sie auch den Kopf der Zecke mit einem Messer abtrennen. Das tötet die Tiere in jedem Fall. Zecken sind sehr zähe Tiere.

 

Zecken in der Wohnung auf Haustieren – Eine gefährliche Angelegenheit

Wenn Sie einen Hund oder eine Katze haben, werden Sie häufiger mit Zecken zu tun haben als andere Personen. Sie werden es schon das ein oder andere Mal erlebt haben, dass sich Zecken in der Wohnung aufhalten. Meist werden die Tiere aber am Haustier direkt entdeckt und müssen dann professionell entfernt werden.

Zecken in der Wohnung sollten beim Entfernen nicht einfach verloren gehen. Zwar können Zecken in der Wohnung nur einige wenige Tage lang überleben, aber dennoch könnten sie in dieser Zeit daraus neue Nahrung finden und sind unangenehme Mitbewohner. Bevor Ihre Kinder dieser Gefahr ausgesetzt sind, sollte Sie die Entfernung bei Ihrem Haustier sehr akribisch betreiben.

 

Zecken sind zäh und passen sich ihrer Umgebung an

Machen Sie sich bewusst, dass eine Zecke auch unter Wasser mehrere Tage lag überleben kann. Sogar im Gefrierfach ist nicht sicher gestellt, dass ihr die Temperaturen Schaden zufügen können. Sie kann Temperaturen von – 7 bis + 40 Grad Celcius ohne Probleme überstehen. Auch der Gang in der Waschmaschine stört sie nicht, weshalb sie dort oft noch an der Kleidung weiter leben.

Wenn sie Zecken in der Wohnung also entsorgen möchte, dann sollten Sie dafür sorgen, dass diese auch wirklich nicht mehr lebend zurück kommt. Zum Schutz Ihrer Familie sollten Sie also lieber die brachiale Methode anwenden und die Tiere töten. Es bietet sich zu Ihrer eigenen Sicherheit nicht an, die Tiere vorsichtig nach draußen zu geleiten.

Zecken richtig entfernen

Die Anleitung um Zecken richtig entfernen zu können: Ein Zeckenstich bringt eine Infektionsgefahr mit sich und erfordert eine schnelle Behandlung. Wie entfernen Betroffene die Zecke richtig?

Zecke entfernen

Tipps um Zecken richtig entfernen zu können

Ärzte empfehlen, eine Pinzette oder Zange zu verwenden. Anschließend benötigt die betroffene Stelle eine Behandlung mit Desinfektions- und Pflegemitteln.

Eine Zecke ist als kleiner, dunkler Punkt auf der Haut erkennbar. Je früher der Betroffene das Tier erkennt, umso besser lässt sich dieses entfernen. Für ihn gilt es, Ruhe zu bewahren.

Eine Zecke benötigt in der Regel zwei Stunden, um die gefährlichen Krankheitserreger auf den Menschen zu übertragen. Sinnvoll ist es, eine Zeckenzange mit auf den Wald- oder Naturspaziergang zu nehmen. Wer eine Zecke am eigenen Körper findet, benötigt für deren Entfernen Feingefühl. Wichtig ist, das Tier nicht zu zerdrücken. Der Gebissene sucht einen Arzt auf, wenn die Zecke fest sitzt. Andernfalls besteht die Gefahr einer Infektion.

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Rückstandsloses Entfernen der Zecke dank angemessener Hilfsmittel

Um eine oder mehrere Zecken richtig zu entfernen, darf der Betroffene kein Öl, Klebstoff oder andere Chemikalien verwenden. Sie erhöhen das Risiko einer gefährlichen Infektion. Alternativ stehen dem Betroffenen folgende Hilfsmittel zur Verfügung:

  • Zeckenzange,
  • Pinzette,
  • Zeckenhaken,
  • Zeckenkarte.

Alle genannten Werkzeuge sind in der Apotheke erhältlich. Sie unterscheiden sich untereinander bezüglich des Preises und der Bedienung.

Die Zeckenzange zählt zu den bekanntesten Möglichkeiten, Zecken richtig zu entfernen. Mit ihr besteht die Gefahr, das Tier zu zerdrücken. Im Gegensatz hierzu erzielt eine Zeckenkarte bessere Erfolge ‒ sie entfernt Zecken in jeder Größe. Der Betroffene schiebt die Karte vorsichtig unter die Zecke. Anschließend hebt er sie an, woraufhin das Tier die Hautpartie unbeschadet verlässt.

Für das Beseitigen einer Zecke benötigt der Betroffene keine teuren Hilfsmittel. Mit einer kleinen Pinzette und Fingerspitzengefühl gelingt es, die Zecken zu entfernen. Wichtig ist, dass die Enden der Pinzette spitz zulaufen. Wer eine gängige Zange aus dem Kosmetik-Bereich verwendet, zerdrückt die Zecke. In diesem Fall ist das Infektionsrisiko erhöht.

 

Wann ist ein Arztbesuch erforderlich?

Wer eine Zecke durch Drehbewegungen entfernt, beschädigt diese möglicherweise. Dabei bleiben Teile der Zecke in der Haut, die zu Infektionen führen. Stattdessen gelingt es mit einer Zange oder anderen Hilfsmitteln, das Tier aus der Haut zu ziehen. Wer eine Lupe zur Hand nimmt, erkennt kleine Teile der Zecke. Ist der Kopf oder der Saugapparat nicht entfernbar, muss ein Arzt Abhilfe schaffen. Dieser entfernt die Zecken und deren Überreste.

Ein Zeckenstich ist nicht leicht erkennbar. Oft befinden sich die Tiere an einer für den Betroffenen schwer erreichbaren Stelle. Deshalb raten Ärzte zu gegenseitigen Hautkontrollen. Nach Spaziergängen durch die Natur ist ein gründliches Absuchen der Haut vonnöten. Je nach betroffener Körperstelle ist für das Entfernen die Hilfe einer zweiten Person notwendig. Diese entfernt die Zecken richtig mithilfe eines angemessenen Werkzeugs.

 

Frühzeitiges Entfernen verringert das Infektionsrisiko

Wie leicht sich eine Zecke entfernen lässt, hängt von dem Zeitpunkt ab. Befindet sich das Tier erst seit kurzer Zeit auf der Haut, lässt es sich problemlos abschütteln. Nach einigen Minuten setzt die Zecke einen körpereigenen Klebstoff ein, um sich mit der Haut zu verbinden. Dies erschwert das Entfernen.

Je länger die Zecke auf der Haut verweilt, umso schwieriger gestaltet sich das Herausziehen. Entsprechend erhöht sich das Infektionsrisiko. Deshalb ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn sich die Zecke schwer entfernen lässt.

Das Entfernen einer Zecke erfordert Ruhe, Geduld und Feingefühl. Darüber hinaus gilt es, ein angemessenes Hilfsmittel zu verwenden und die Stichstelle gründlich zu reinigen. Ein frühzeitiges Entfernen der Zecke verringert

 

veröffentlicht von: Med. Anna Nilsson,

Entzündeter Zeckenbiss – Folgen und Komplikationen

Wenn der Zeckenbiss sich entzündet?

Das zunehmend schöne Wetter des Frühlings lockt die Menschen an die frische Luft und Natur. Hinter Büschen und Blättern lauert mit der Zecke eine kaum wahrnehmbare Gefahr. Ein entzündeter Zeckenbiss macht sich beim Träger gewöhnlich erst spät bemerkbar. Bis dahin verbreiten sich die Krankheitserreger ungehindert. Gefährliche Infektionen wie Lyme-Borreliose folgen.

 Zeckenbiss © Smileus, fotolia.com
Zeckenbiss
© Smileus, fotolia.com

Entzündungen am Zeckenbiss und ihre Folgen

Ein entzündeter Zeckenbiss äußert sich durch verschiedene Symptome, die oftmals erst nach mehreren Wochen sichtbar sind. Sie zeigen sich in Form von grippalen Merkmalen oder kreisförmigen Hautrötungen. Eine Impfung sowie eine angemessene Kleidung stellen den besten Schutz vor den Folge-Krankheiten dar. Jede vierte oder fünfte Zecke überträgt Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis oder der Borreliose. Es existieren zahlreiche FSME-Hochrisikogebiete in Europa, weshalb eine vorsorgliche Impfung nötig ist. Bemerkt der Betroffene infolge eines Zeckenbisses die entsprechenden Symptome, ist der Besuch beim Arzt ein wichtiger Schritt zur Besserung.

 

Erkennen eines Zeckenbisses

Es existieren verschiedene Symptome nach einem Zeckenbiss, die bei einem entzündeten Zeckenbiss auftreten. Damit ein frühzeitiges Erkennen der Infektion leichter fällt, folgen einige Anzeichen. Ein typisches Merkmal der Borreliose-Infektion ist die umgangssprachliche Wanderröte. Sie steht für die kreisförmige Rötung der Haut, in deren Mitte sich der Zeckenbiss befindet. Meist taucht der Ring nach fünf Tagen auf und vergrößert sich in der Folge.

Als ein seltenes Symptom ist ein Lymphozytom zu beobachten. Die stark gerötete Hautverdickung findet sich an stark durchbluteten Körperstellen wie den Ohrläppchen, Brustwarzen oder dem Hodensack. Laien deuten dieses Merkmal häufig fehl und interpretieren es als Insektenstich.

 

Erneute Borreliose-Infektion nicht ausgeschlossen

Ein entzündeter Zeckenbiss ist gemeinhin die Folge auf eine Infektion durch Borrelien. Schätzungen zeigen, dass ein Viertel bis ein Fünftel der Zecken den Krankheitserreger in sich tragen. Allerdings bricht die Krankheit bei geringen zwei Prozent der Infizierten im menschlichen Körper aus. Das Risiko einer tatsächlichen Infektion steigt mit der Dauer, bei der die Zecke Kontakt mit der Haut hat. Die Viren überträgt der Parasit bis zu zwölf Stunden nach dem Biss.

Kleinere Krümel, die sich unmittelbar in der Nähe des Stiches befinden, deuten darauf hin, dass es sich um eine infizierte Zecke handelt. Das Robert-Koch-Institut bestätigte, dass eine Borreliose-Infektion nicht einmalig ist. Eine erneute Ansteckung des Kindes, oder eines Erwachsenen, ist nicht ausgeschlossen.

 

Gefährliche grippale Symptome

Einige Wochen nach dem Biss, kommt es bei einer Erkrankung an Borreliose zu grippalen Symptomen. Dazu zählen Fieber, Muskel- und Glieder-, sowie Kopfschmerzen. Drückende Müdigkeit und Erschöpfung treten neben plötzlichen Stimmungs-Schwankungen und einer gesteigerten Reizbarkeit auf. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern die Beschwerden des Kindes bei einem Arzt abklären. Ist der Zeckenbiss entzündet, ist eine Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, ebenso wahrscheinlich wie eine Borreliose oder eine Ehrlichiose.

Bleibt die Krankheit unbehandelt, steigt die Gefahr, dass Gelenkentzündungen Monate bis Jahre später bei Kindern auftreten. Die Bakterien befallen zudem andere wichtige Körperregionen wie Augen, Muskeln, Hirnhäute oder das Herz. In dessen Folge entstehen gefährliche Lähmungen, die je nach Stärke und Dauer zum Tode führen.

 

Unbehandelte Borreliose verläuft in drei Stadien

Das erste Stadium erkennt der Laie an einer kreisförmigen Hautrötung. Bei vielen Patienten fehlt diese Wanderröte, die nicht stark ausgeprägt ist, oder sich als warme Stelle zeigt. Zusätzlich entwickeln sich Fieber, Bindehaut-Entzündungen sowie Muskel-, Gelenk- und Kopfschmerzen. Im zweiten Stadium breiten sich die Borrelien weiter im Körper aus. Ein bis vier Monate nach dem entzündeten Zeckenbiss, beginnt sich die Wanderröte zu vergrößern. In der Regel befallen die Erreger das Nervensystem. Dies sorgt für Nervenschmerzen, Lähmungserscheinungen und Sensibilitäts-Störungen. Andere Beschwerden in den Regionen von Augen, Herz und Hirn beginnen in dieser Zeitspanne.

Im letzten Stadium der Erkrankung leiden die Gelenke am stärksten. Monate bis Jahre nach dem Biss, treten weitere Symptome auf. Muskel- und Sehnenschmerzen verlaufen in Schüben oder zeigen sich beständig. An den Armen und Beinen verdünnt sich die Haut und es erscheint eine leichte Blaufärbung. Eine chronische Gehirn- und Rückenmarks-Entzündung stellen die lebensbedrohlichsten Folgen der Borreliose-Infektion dar.

Behutsames Entfernen der Zecke

Ein großer Fehler, ist es, die Zecke mit diversen Mitteln vor dem Entfernen zu töten. Klebstoffe, Öle und Alkohol kommen zu diesem Zweck zur Anwendung. Die Handlungsweise zieht schwerwiegende Folgen mit sich. Die Zecke übergibt sich vor ihrem Tod, was das Risiko einer Viren-Übertragung steigert. Es ist daher ratsam, auf derartige „Hausmittel“ zu verzichten.

Eine weitaus geeignetere Methode zum Entfernen der Zecke stellen Pinzetten oder spezielle Zangen aus der Apotheke dar. Mit einem solchen Instrument lässt sich der Parasit leicht und vorsichtig heraushebeln. Auf diese Art löst sich der Widerhaken des Rüssels am besten. Eine zusätzliche Drehtechnik ist ein Vorteil, wobei Vorsicht geboten ist, um die Zecke nicht zu zerquetschen.

 

Entzündeter Zeckenbiss desinfizieren und beobachten

Zu beachten ist, dass die Wunde frei von allen Resten des Parasiten ist. Trotz bester Vorsicht passiert es, dass der kleine Rüssel der Zecke abbricht und unter der Haut stecken bleibt. Anders als aus Erzählungen ist es nicht tragisch. Entfernt der Betroffene alle Überreste des entzündeten Zeckenbisses, vermeidet er möglichen Juckreiz an der Haut. Um die Wunde an der Einstichstelle optimal zu versorgen, ist Desinfizieren als letzten Schritt zu tun. Die Beobachtung in den Folgetagen ist aus dem Grund wichtig, weil sich grippale Symptome oder andere Merkmale erst nach einigen Tagen oder Wochen äußern.

Schutz und Vorbeugung

Bestimmte Vorbeugemaßnahmen stellen den besten Schutz vor einem entzündeten Zeckenbiss dar. Auf festen Wegen zu gehen oder zu spielen vermindert das Risiko einer Infektion. Zecken halten sich gerne in höheren Gräsern und Büschen auf und lauern an Übergängen von Wald und Wiese auf ihren Wirt. Die Angst vor den Parasiten gefährdet die Spiellust der Kinder. Ausgiebiges Herumtollen ist jedoch für die gesunde Entwicklung eines Menschen wichtig.

Für den weiteren Schutz vor einem entzündeten Zeckenbiss und der FSME-Infektion hilft eine Zecken-Impfung. Der Körper entwickelt mit der durch sie bestimmte Antikörper gegen die Krankheitserreger. Für die Lyme-Borreliose existiert zum momentanen Stand der Medizin keine Schutzimpfung. Setzt sich der Parasit auf dem Körper ab, sucht er sich eine geschützte und warme Stelle. Vorbeugend suchen Eltern gründlich die Bereiche am Kopf, Hals, Achseln, Bauchnabel, Genitalbereich sowie Knie- und Ellenbeugen nach Zecken ab.

60.000 bis 100.000 Neuerkrankungen pro Jahr ereignen sich in Deutschland. Es ist wichtig, sich gegen diese Bedrohung mit Impfungen zu schützen. Nicht nur in der freien Natur lauert der Parasit, immer mehr Zecken wandern in die Städte.

 

weiterlesen:

https://zeckenstich.net/zeckenbiss-juckt.html