Zeckenbiss bei Kindern – Was Eltern jetzt tun können

Gefahren und Risiken beim Zeckenbiss

Die warme Jahreszeit bringt nicht nur Sonne, Spiel und Spaß für die Kinder, die lange genug in der warmen Stube spielen mussten, sondern birgt leider auch eine Gefahr auf der Spielwiese oder im hohen Gras. Jedes Jahr lauern dort Zecken, lassen sich unbemerkt aus einer Höhe von bis zu 150 Zentimetern auf ihren Wirt fallen und ernähren sich von seinem Blut.

Zeckenbiss beim Kind
Zeckenbiss beim Kind beim Arzt vorstelen – Copyright: HannaKuprevich bigstockphoto

Kinder angst- und schmerzfrei von Zecken befreien

Zecken lauern im Gras

Zecken sind nicht nur lästig und ekelerregend. Die kleine Wunde kann sich entzünden und im schlimmsten Falle können Zecken sogar gefährliche Krankheiten und Bakterien wie Borrelien übertragen. Dadurch können Kinder Borreliose bekommen. Kinder fangen sich diese kleinen Plagegeister oft auf dem Spielplatz oder bei Wanderungen mit der Schulklasse in freier Natur ein.

In vielen Gegenden wird durch Schilder vor Zecken gewarnt, aber nicht immer achten Kinder auf diese wichtigen Warnhinweise oder können die Druckschrift vielleicht noch gar nicht richtig lesen.

Zecken bei Kindern

  • bei Waldspaziergängen – lange Hosen – geschlossenen Schuhe
  • benutzen Sie eine weiße Decke zum krabbeln für Ihr Baby
  • kontrollieren Sie Ihre Kinder am Abned genau auf Zecken
  • denken Sie auch an Po-Falte, Genitalien, Hals, Haaransatz, Kopf und Nacken
  • Zecken müssen immer sofort aus der Haut entfernt werden

Auf Zeckenbiss bei Kindern kontrollieren

Achten Sie bei sich und Ihren Kindern, besonders nach dem Aufenthalt in Waldnähe und Natur, auf Zecken. Diese beißen sich nach dem Befall nicht sofort fest sondern wandern auf der Haut herum und suchen eine geeignete Stelle – Kontrollieren Sie diese:

  • Hals und Nackenbereich
  • Kopf, Haare und Ohren
  • Achselbeugen, Po-Falte, Genitalbereich
  • Beine

Zecken lieben warme Körperstellen in denen Sie versteckt sind.

Bei Kindern Zecken entfernen:

Zecken müssen bei Kindern sofort aus der Haut entfernt werden, achten Sie auf folgende Tipps:

  • Zecke muss vollständig entfernt werden
  • beim Zerquetschen kann der FSME Virus übertragen werden
  • Benutzen einer Zeckenzange: aus der Apotheke hat spezielle Zange

Vorbereitung:

bevor Sie die Zecke entfernen, bereiten Sie folgendes vor:

  • Zeckenzange
  • Körperstelle um den Zeckenbiss reinigen
  • Desinfektionsmittel bereitstellen

Zecke bei Kindern entfernen:

  1. Wenn die Zecke flach liegt – heben Sie sie vorsichtig an das Sie rechtwinklig
    zu Ihrer Haut steht
  2. Öffnen Sie die Zeckenzange ganz und setzen Sie direkt an Haut, neben der Einstichstelle an
  3. Drücken Sie die Zeckenzange zu und ziehen Sie die Zecke mit einem Zug raus
  4. Das gleiche können Sie auch mit einer Pinzette tun, dann ebenfalls unten am Kopf über der Haut ansetzen
  5. Reinigen Sie die Einstichstelle sofort mit einem Desinfektionsmittel
  6. Beobachten Sie die Stelle mindestens 2-3 Wochen, bei einer Rötung an der Zeckenstichstelle muss der Arzt aufgesucht werden

Komplikationen:

Wenn der Kopf der Zecke steckenbleibt sollten Sie immer, besonders aber bei Kindern, schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen. Dieser entfernt die Reste und wird eine Untersuchung auf Borreliose und FSME machen.

FSME Vorsorge und Impfung bei Kindern:

Der beste Schutz gegen eine FSME Infektion bei Kindern ist die Impfung gegen FSME, dabei gibt es für Kinder von 1 bis 12 Jahren einen abgeschwächten Impfstoff der nach einer Grundimmunissierung ausreichend Schutz bietet. weiterlesen Impfung gegen FSME 

Die Impfung muss alle 3 bis 5 Jahre aufgefrischt werden.
Kinder unter 3 Jahren haben eine erhöte Anfälligkeit für die Nebenwirkungen der FSME Impfungen, deshalb sollten Sie die Impfung mit Ihrem Arzt besprechen und eine Nutzen-Risikoabwägung durchführen.

Nach einem Tag im Freien unbedingt die Kinder abtasten

Nach einem Ausflug oder einem aufregenden Tag im Freien ist es daher mehr als ratsam, die Kinder sorgfältig abzutasten. Das können sie auch gegenseitig machen und müssen sofort Alarm schlagen, wenn sie mit den Fingern eine harte Erhebung auf der Haut spüren, die dort nicht hingehört. Das ist meistens eine Zecke, die sich bereits ihren Platz gesucht hat und sich in die Haut des Kindes gebohrt hat.

Zecken bevorzugen Stellen, die gut durchblutet sind. Gerne sitzen diese kleinen Spinnentiere am Hals, am Haaransatz oder in der Achselhöhle. Besser ist natürlich eine Untersuchung durch eine erwachsene Aufsichtsperson.

Das Kind spürt gar nichts bei der Zeckenentfernung

Mit einer Zeckenzange wird die Zecke vorsichtig erfasst und entfernt. Die Entfernung sollte nur durch den Lehrer oder durch ein Elternteil erfolgen. Kindern fehlt dazu noch die ruhige Hand. Das Herausziehen der Zecke ist völlig schmerzfrei und geschieht in weniger als zwei Sekunden. Das Kind spürt überhaupt nichts.

Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass die Zecke in einem Stück aus der Haut des Kindes entfernt wird. Es bleibt eine kleine rote Stelle, die aber unter normalen Umständen nach wenigen Tagen wieder verblasst. Tut sie es nicht, sollte der Kinderarzt aufgesucht werden.

Zeckenbiss beim Pferd – Symptome und Folgen

Zeckenbisse beim Pferd: Grundlegende Fakten

Zeckenbisse bei Pferden sind nicht ungefährlicher wie für den Menschen, Sie können auch für Pferde und ihre Freunde und Halter zu einem erheblichen Problem werden, da sie hier ebenfalls als Überträger gefährlicher Infektionen, wie Borreliose oder FSME gefürchtet sind.

Schwierig ist dabei sicher auch die Tatsache, dass es sozusagen in der Natur der Sache liegt, dass Pferde viel im Freien unterwegs sind und damit in der Zeckenzeit im Frühsommer sehr leicht zum Opfer eines „Zeckenangriffes“ werden können.

Zeckenbiss bei einem Pferd
Tierärztin untersucht den Zeckenbiss bei einem Pferd am Auge Copyright: F.C.G. bigstockphoto

Alleine schon beim Grasen auf Wiesen ist ein Zeckenbiss beim Pferd relativ wahrscheinlich. Während Menschen die Möglichkeit haben, sich vorab durch das Tragen einer bestimmten Kleidung zu schützen, ist dies bei Pferden eher ein schwieriges Unterfangen.

Hinzu kommt, dass je nach Fellfarbe die Zecken auch schwer zu sehen sind, so dass es nicht selten zu einem Zeckenbiss beim Pferd kommt, ohne dass der Halter das wahrnimmt. Die Folgen eines solchen Bisses können aber erheblich sein.

Auch können die ersten Symptome der am häufigsten durch Zecken übertragenen Erkrankungen wie der Borreliose beim Pferd versteckt bleiben, während der Mensch den Zusammenhang zwischen Zeckenbiss und Symptomatik in vielen Fällen selber herstellen kann.

Bei einem an Borreliose erkrankten Menschen zeigt sich zum Beispiel fast immer die sogenannte „Wanderröte“ als erstes sehr auffälliges Symptom.

Diese Hautrötung, die im Fachbegriff als „Erythema Migrans“ beschrieben wird, wandert entsprechend ihrem Namen auf der Haut. Selbstverständlich kann sie unter dem dichten Fell des Pferdes nicht oder kaum entdeckt werden.

Folgen eines Zeckenbiss beim Pferd

Die Borreliose beim Pferd

Da in Deutschland etwa ein Drittel der Zecken Borreliose-Bakterien mit sich tragen und wohl beinahe jedes Pferd schon mal eine Begegnung mit einer Zecke hatte, besitzen etwa 16 bis 30 Prozent der Pferde Antikörper gegen die entsprechenden Erreger.

Wenn die Vierbeiner mit einem intakten oder gar besonders starken Immunsystem ausgestattet sind, so können sie die Bakterien jedoch häufig „besiegen“ – insofern löst auch die Ansteckung mit den Übeltätern nicht notwendig eine Erkrankung aus.

Die Borreliose, die jedoch theoretisch nach jedem Zeckenbiss beim Pferd auftreten und sich auch in Form einer überaus schweren Verlaufsform präsentieren kann. Die typische Symptomatik der Borreliose beim Pferd, die zunächst überaus unspezifisch sein kann soll im Folgenden aufgezählt werden:

(1) Glück hat man als Halter sicherlich, wenn man eine Zecke zu Gesicht bekommt und den Zeckenbiss beim Pferd sozusagen „live“ miterlebt. In der Folge ist es dann angebracht spezifisch auf das Entstehen von Hautrötungen zu achten, die einen Gang zum Tierarzt notwendig machen, da eine rasche Antibiotika-Gabe den Erkrankungsverlauf deutlich lindern kann.

(2) Am Beginn der zweiten Phase der Erkrankung steht meistens eine Schmerzsymptomatik, die dadurch entsteht, dass Gelenke sich entzünden und in Folge anschwellen. Häufig fallen die Tiere auch durch einen Leistungsabfall, sowie durch weitere relativ unspezifische Sekundärsymptome wie Fieber auf.

(3) Das dritte Erkrankungsstadium mit Befall des zentralen Nervensystems kommt glücklicherweise eher selten vor. In dieser Erkrankungsphase stehen Koordinationsstörungen, Störungen der Hirnnerven (wie Schluckbeschwerden) und Störungen der Muskelfunktion im Mittelpunkt. Durch die Schluckbeschwerden kann das Pferd einen weiteren Leistungsabfall erleiden und abmagern. Todesfälle durch Borreliose sind in diesem Stadium selbstverständlich auch möglich und beschrieben.

Prävention und Behandlung der Borreliose beim Pferd

Seit Kurzem existiert ein Impfstoff mit dem Pferde vor den in Deutschland vorkommenden Bakterienstämmen erfolgreich geschützt werden können. Wie bei jeder Impfung bildet der Körper Abwehrstoffe, die eine Übertragung verhindern.

Da die Zecke ein Blutsauger ist, gelangen die bestehenden Antikörper über das Blut in den Darm des Insekts und töten die Borellien dadurch bereits außerhalb des menschlichen Körpers ab.

Neben der regelmäßigen Kontrolle des gesamten Pferdekörpers auf das Vorhandensein der Schädlinge, ist diese gut verträgliche Immunisierung die einzige Möglichkeit, den Ausbruch einer Borreliose sicher zu verhindern.

Der „Nachteil“ dieser Vorsorgemethode liegt in der notwendigen Auffrischung, die nach der Grundimmunisierung jährlich erfolgen muss. Der Halter hat allerdings durch diesen „Aufwand“ den Vorteil, dass ein Zeckenbiss beim Pferd ihm nicht ganz so viele Sorgen machen muss.

Zeckenbiss bei Pferden
Zeckenbisse bei Pferden auf dem Hof Copyright: Akkalak bigstockphoto

FSME bei Pferden: Frühsommer-Meningoenzephalitis

Insbesondere in Süddeutschland sind Zecken häufig Übertrager einer FSME- Erkrankung. Ein Zeckenbiss beim Menschen führt deutlich häufiger zu einer FSME-Erkrankung als ein Zeckenbiss beim Pferd, allerdings ist die Frühsommer-Enzephalitis sowohl beim Menschen wie beim Pferd eine überaus ernstzunehmende Viruserkrankung.

Pferde werden seltener vom FSME-Virus befallen als Menschen, jedoch ist im Falle eines Ausbruchs der Erkrankung der Verlauf beim Pferd üblicherweise sehr schwer und die Sterblichkeitsrate hoch.

Eine FSME, die durch einen Zeckenbiss beim Pferd ausgelöst werden kann, präsentiert sich in Form einer ausgeprägten neurologischen Symptomatik. Typische Anzeichen der Erkrankung, die nur symptomatisch und nicht ursächlich behandelt werden kann, sind beispielsweise Zähneknirschen, Koordinationsstörungen oder Krampfanfälle.

Zeckenbisse – Wie können Pferdehalter das Tier schützen?

Entdeckt der Halter eine Zecke im Fell des Pferdes, so sollte er diese möglichst schnell mit Hilfe der geeigneten Instrumente entfernen. Mit Hilfe einer Pinzette oder einer speziellen Zeckenzange kann das unter Anwendung von Drehbewegungen gut erreicht werden.

Bei der Entfernung sollte man darauf achten, das Insekt nicht zu quetschen, da die möglicherweise vorhandenen Erreger sonst erst recht in die Blutbahn des Vierbeiners gelangen.

In der Folge sollte der Pferdehalter oder Pfleger auf Veränderungen der Haut oder auf mögliche weitere unspezifische Symptome achten, die auf eine Infektion hinweisen können. Insbesondere eine Borreliose kann trotz Fehlen einer Impfung gut in Griff bekommen werden, wenn die Antibiose rechtzeitig begonnen wird.

Eine Impfung gegen Borreliose-Bakterien ist durchaus eine empfehlenswerte Option, da sie dem Pferd nicht schadet und einen relativ guten Schutz bringt.

Insbesondere für Halter, denen es an Zeit fehlt, regelmäßig das Fell ihrer Tiere genau auf Zecken oder Hautveränderungen zu untersuchen, kann eine Impfung des Pferdes gegen Borrelien nur empfohlen werden.

 

Borreliose Diagnose – So erkennen Sie eine Borreliose

Die Diagnose einerBorreliose Infektion ist in jeder der drei Phasen der Krankheit möglich und wird durch Ihren Arzt durchgeführt.  Informieren Sie sich hier über Diagnostikverfahren und den Nachweis der Borrelien.

Zecken
Copyright: grejak bigstockphoto.com

Diagnose Borreliose – Was fragt Ihr Arzt?

Eine Borreliose Infektion kann gerade in Phase 1 bevor die lokale Infektion beginnt ohne Symptome verlaufen. Meist bemerken die Betroffenen die sogenannte Wanderröte, können diese aber nicht richtig zuordnen.

Wenn Sie an unklaren grippeartigen Symptomen leiden und/ oder eine Rötung an einer Hautstelle bemerken die um einen eventuellen Zeckenbiss entsteht, sollten sie zur genauen Diagnostik Ihren Arzt aufsuchen.
Ihr Arzt wird eine genaue gründliche körperliche Untersuchung durchführen und folgende Fragen mit Ihnen abklären:

  • handelt es sich bei der Rötung ihrer Haut wirklich um Wanderröte durch einen Zeckenbiss
  • haben Sie einen Zeckenbiss bemerkt oder waren Sie in einem Zecken Risikogebiet

Ihr Arzt wird dann weitere labordiagnostische Untersuchungen einleiten um die Borrelien Bakterien nachzuweisen:

Achtung: Besonders in der Phase1 der Frühphase der Borreliose kann in den ersten Wochen oft noch keine Antikörper nachgewiesen werden.

  • serologischen Laboruntersuchungen
  • Blutuntersuchung auf körpereigene Borrelien Antikörper
    (kann in den ersten 2-3 Wochen nicht nachweisbar sein)
  • mikroskopische Borrelien Direktnachweis
  • wiederholte Labor-Untersuchung nach 2-3 Wochen
  • Untersuchung der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit

 Trotz der heutzutage angewendeten serologischen Labortest und Untersuchungen ist eine Diagnose und ein Nachweis von Borrelien nur mit dem Borrelien Direktnachweis möglich. Andere Labortest können zwar die Antikörperbildung gegen Borrelien nachweisen, dadurch wird aber nicht der Zeitpunkt der Infektion bestimmbar, da ein positives Laborergebniss auch auf eine frühere Infektion (Seronarbe) anschlägt, es kann auch zu einem verfälschten Negativen Ergebniss kommen wenn der Körper zu wenig Antikörper bildet.

Bei einem Zeckenbiss mit roten Rändern oder unklaren Symptomen nach Zeckenbiss kann eine Infektion mit Borrelien oder FSME vorliegen, Sie müssen rechtzeitig einen Arzt aufsuchen.

Borreliose Therapie

Die Ausrichtung und schnelle Einleitung der Borreliose Therapie und Behandlung ist entscheidend für einen positiven Krankheitsverlauf und die vollkommene Gesundung. Die Art der Behandlung bei Borrellien ist vom Stadium der Infektionserkrankung abhängig. Eine Behandlung mit Antibiotika ist meist erfolgreich, einen vorbeugenden Impfschutz gegen Borreliose gibt es nicht.

Zeckenbiss beim Kind
Zeckenbiss beim Kind beim Arzt vorstelen – Copyright: HannaKuprevich bigstockphoto

Borreliose Therapie mit Antibiotika

Eine Borreliose in Phase1, der Frühphase der Infektionserkrankung wird meist erfolgreich mit Antibiotika, in Form von Tabletten oder Saft (Penicillin) behandelt. – Achtung Antibitika muss immer wie vom Arzt verordnet bis zu Ende eingenommen werden. Auch wenn die Symptome nachlassen. Sonst kommt es zu einer resistenz des Körpers. behandelt werden. Eine Behandlung mit Antibiotika dauert 14 – 24 Tage – abhängig vom Präparat.

Phase 1 – Borreliose Behandlung:

  • Medikamente mit schmerzstillender und beruhigender Wirkung
  • bei Krämpfen und Lähmungen – krampflösende Medikamente
  • gegen Borrelien Toxine – giftbindende Medikamente
  • Antibiotika Therapie
  • Azithromycin (Zithromax) bei Kinder Amoxicillin

Phase 2-3 – Borreliose Behandlung:

  • engmaschige Überwachung – Krankenhausaufenthalt

Borreliose Behandlung ohne Antibiotika

Eine Behandlung mit Antibiotika ist in der akuten Phase die erste Wahl, dennoch kann dann unterstützend eine alternative Therapie begonnen werden.

  • Maßnahmen der traditionellen Naturheilkunde
  • Bewegungstherapie und Heil- und Luftbäder
  • Einreibungen
  • Eisen und vitalstoffhaltige Ernährung

Neue Borreliose Therapie im Teststadium

Bald könnte es eine neue lokale Therapie gegen Borreliose geben. In gerade laufenden Testreihen wird geprüft wie ein Antibitikum wirkt wenn es direkt auf die Stelle des Zeckenstiches aufgebracht wird und somit das Eindringen der Borrelien Bakterien verhindert.

Bei einem Zeckenbiss mit roten Rändern oder unklaren Symptomen nach Zeckenbiss kann eine Infektion mit Borrelien oder FSME vorliegen, Sie müssen rechtzeitig einen Arzt aufsuchen.

Borreliose Verlauf der Erkrankung

Borreliose Krankheitsverlauf

Der Verlauf einer Borreliose ist anfanges wenig auffällig. Häufig breiten sich die Bakterien unbemerkt im Körper aus, ohne dass es zu eindeutigen Symptomen kommt.

Das kann sich jedoch schnell ändern, wenn im weiteren Verlauf der Borreliose die Erreger das Nervensystem und innere Organe zu schädigen beginnen.

Eine fortgeschrittene Borreliose ist mit erheblichen Beschwerden verbunden und nur noch schwer zu behandeln.

Borreliose Verlauf
Lyme Borreliose nach Zeckenbiss durch Borrelien, 3D illustration – Copyright: Tyrannosaurus bigstockphoto

Daher ist eine möglichst frühzeitige Erkennung und Behandlung wichtig, da diese ein komplikationsloses Abheilen möglich macht.

Borreliose – Grundsätzliches zum Krankheitsverlauf

Als Borreliose bezeichnet man eine Infektion mit schraubenförmigen Bakterien, sogenannten Spirochäten. Borrelia burgdorferi sitzt im Mitteldarm von Zecken, bei uns vor allem des Holzbockes (Ixodes ricinus).

Hat die Zecke ein Opfer gefunden, können die Bakterien über das Sauginstrument des Tieres in die Wunde und damit in die Blutbahn gelangen. Je länger die Blutmahlzeit dauert, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit einer solchen Übertragung.

[ads_color_box color_background=“#71bcf5″ color_text=“#444″]

Wichtig:

  • Verfallen Sie nicht gleich in Panik, wenn Sie eine Zecke gebissen hat!
  • Je früher Sie den Blutsauger bemerken und entfernen, desto unwahrscheinlicher ist eine Übertragung.
  • Bedenken Sie zudem, dass längst nicht alle Zecken mit Borrelien infiziert sind, nicht einmal in den gefährdeten Gebieten. Selbst bei einer infizierten Zecke liegt die Übertragungswahrscheinlichkeit bei maximal sechs Prozent.
  • Meistens wird das körpereigene Immunsystem mit den Erregern fertig, sodass viele Menschen Antikörper gegen Borrelien aufweisen, ohne sich an einen Zeckenbiss erinnern zu können.
  • Schätzungen zufolge erkranken lediglich 0,5 – 1,5 Prozent der von einer Zecke gebissenen Personen an einer Borreliose.
  • Erkennt und behandelt man die Borreliose frühzeitig, heilt die Infektion komplikationslos ab.

[/ads_color_box]

Heimtückischerweise macht sich eine Infektion mit Borrelien nicht unbedingt bemerkbar, sodass man sie nicht erkennt und nicht behandelt. Dann breiten sich die Bakterien unbemerkt im Körper aus und schädigen im weiteren Verlauf der Borreliose vor allem Nervensystem, Herz und Gelenke.

[tds_info]Gut zu wissen: Eine Impfung gegen Borreliose ist bislang nicht möglich.[/tds_info]

[ads_custom_box title=““ color_border=“#e87e04″]

Borreliose Verlauf – Das Wichtigste auf einen Blick!

  1. Borreliose ist eine Infektion mit Borrelien. Die Bakterien werden durch den Biss einer Zecke übertragen und vermehren sich im Körper.
  2. Die anfänglichen Symptome sind wenig spezifisch, sodass die Borreliose gerade zu Anfang selten diagnostiziert wird. Nach und nach breiten sich die Borrelien weiter aus und befallen innere Organe.
  3. Besonders heimtückisch ist der Befall des Nervensystems, eine Neuroborreliose, oder des Herzens in Form einer Herzborreliose.
  4. In weit fortgeschrittenen Stadien nehmen die Beschwerden im Nervensystem immer weiter zu. Hinzu kommen schwere Gelenksentzündungen in Form einer Lyme-Arthritis.
  5. Je früher eine Borreliose erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Einmal aufgetretene Schäden an Nerven und inneren Organen sind nicht mehr reversibel.

[/ads_custom_box]

Verlauf der Borreliose:

Frühstadium

Die ersten Anzeichen im Frühstadium einer Borreliose sind so unspezifisch, dass kein Arzt sie sicher diagnostizieren kann. Wie bei vielen Infektionskrankheiten äußert sie sich ähnlich wie ein beginnender grippaler Infekt mit

  • Müdigkeit
  • Erschöpfung
  • Abgeschlagenheit
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Fieber
  • geschwollene Lymphknoten.

Bemerken Sie auf Ihrer Haut eine kreisrunde Rötung, die sich langsam ringförmig ausbreitet, sollte Sie das unbedingt misstrauisch machen. Diese sogenannte Wanderröte (Erythema migrans) tritt allerdings nur in etwa 50 – 70 Prozent der Infektionen auf. Sie zeigt, dass sich die Bakterien ausgehend von der Einstichstelle der Zecke im Zentrum konzentrisch in der Haut ausbreiten und die charakteristischen Entzündungserscheinung hervorrufen, die durch das alarmierte Immunsystem zustande kommt.

Mit einer Wanderröte sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, der das weiter untersucht. Stellt er tatsächlich das Frühstadium einer Borreliose fest, wird er Sie für bis zu vier Wochen mit Antibiotika behandeln. Doxycyclin oder Amoxicillin töten in diesem Stadium die Bakterien zuverlässig ab, sodass Sie die Plagegeister ein für allemal los sind und die Infektion ohne weitere Beeinträchtigungen abheilt.

Borreliose: Streustadium

Im Streustadium der Borreliose breiten sich die Bakterien Wochen und Monate nach dem Zeckenbiss immer weiter im Körper aus. Ihr bevorzugter Aufenthaltsort ist immer noch die Haut – dadurch stellen sie sicher, dass eine beissende Zecke sich damit infiziert. Dieser Übertragungsweg über den Menschen ist für die Borrelien weniger interessant als der über andere Zwischenwirte.

In diesem Stadium herrschen immer noch grippeähnliche Symptome vor. Hinzu kommen Beschwerden, die durch eine Beteiligung von Herz und/oder Nervensystem zustande kommen. Daher spricht man von einer Herzborreliose oder Nervenborreliose (Neuroborreliose).

Die Neuroborreliose geht von Hirnhäuten und Rückenmarkshäuten aus (Lyme-Meningitis). Diese darf man nicht mit der Frühsommermeningoenzephalitis (FSME) verwechseln, die ebenfalls von Zecken übertragen, aber von Viren hervorgerufen wird. Im weiteren Verlauf kommt es zu Entzündungen der Nervenwurzeln (Meningopolyneuritis und Bannwarth-Syndrom).

Diese Entzündungen führen mitunter zu Lähmungserscheinungen, wie sie vor allem bei der mimischen Muskulatur des Gesichtes durch Beteiligung des Gesichtsnerven (Nervus facialis) auffällig werden. Bei einer Lähmung dieses Nervs erstarren die Gesichtsmuskeln und oft hängt ähnlich wie bei einem Schlaganfallpatienten ein Mundwinkel schlaff herunter.

Bei der Herzborreliose (Lyme-Karditis) entzündet sich der Herzmuskel (Myokard – Myokarditis), was zu Herzrhythmusstörungen führt. Ebenso kann es zu Entzündungen des umgebenden Herzbeutels (Perikard) kommen (Perikarditis).

Spätstadium

Das Spätstadium der Borreliose ist durch einen zusehends schweren Krankheitsverlauf gekennzeichet. Hier spielt vor allem eine fortschreitende Beteiligung des Nervensystems eine Rolle. Immer mehr Nervenschäden führen zu zunehmenden Lähmungserscheinungen (Paresen) durch Entzündungen des Gehirns (Enzephalitis) und des Rückenmarks (Myelitis). Daher spricht man hier von einer progressiven Enzephalomyelitis. Sie ähnelt den Beschwerden einer Multiplen Sklerose (MS).

Hinzu kommen chronische Hautveränderungen in Form der Herxheimer-Krankheit (Acrodermatitis chronicum atrophicans). Das Unterhautgewebe wird vor allem an den Extremitäten durch infiltrierende Lymphozyten abgebaut, sodass die Haut papierartig dünn wird, die Gefäße durchscheinen und sich Verfärbungen ausbilden.

Quellen, Links und weiterführende Literatur

  • Norbert Satz: Klinik der Lyme-Borreliose. 3. Auflage. Göttingen 2013: Verlag Hans Huber/Hogrefe. ISBN 978-3-456-84763-4.
  • Petra Hopf-Seidel: Krank nach Zeckenstich: Borreliose erkennen und wirksam behandeln. MensSana Taschenbuch. München 2008: Droemer Knaur-Verlag. ISBN-10 3426873923.

Boutonneuse-Fieber durch Zeckenbiss – Mittelmeer-Zeckenstichfieber

Symptome und Ursachen von Boutonneuse-Fieber

Das sogenannte Mittelmeer-Zeckenstichfieber zählt zu den bakteriellen Infektionskrankheiten. Zecken übertragen diese. Verbreitet ist die Erkrankung vornehmlich im Mittelmeerraum. Die Verbreitung geschieht durch den engen Kontakt mit infizierten Hunden oder Nagern.

Neben Hautausschlag ist hohes Fieber ein Indikator für den Befall mit Boutonneuse-Fieber. Zur Therapie verschreiben Mediziner eine Antibiotikakur. Mit deren Hilfe heilt die Erkrankung vollständig aus. Sie ist nur selten lebensbedrohlich. Nachfolgend lesen Sie Wissenswertes zu den Ursachen und Symptomen des Boutonneuse-Fiebers.

Ursachen von Boutonneuse-Fieber
Copyright: alexmit, Bigstockphoto, Ursachen von Boutonneuse-Fieber

Boutonneuse-Fieber – Die Erkrankung im Überblick

Das Mittelmeerfieber finden Sie vor allem im Raum des gleichnamigen Meeres. Durch den Klimawandel breitet sich die Erkrankung aber auch in nördlicheren Regionen aus.

Die Infektionskrankheit entsteht durch Bakterien vom Stamm des Rickettsia conorii. Der Name leitet sich von seinem Entdecker ab. Howard Tayler Ricketts fand mehrere Rickettsien, die entweder durch Flöhe, Läuse, Milben oder Zecken übertragen werden. Bekannt ist die Krankheit auch unter den Namen Mediterranes Zeckenstichfieber, Afrikanischer Zeckentyphus, Afrikanisches Zeckenstichfieber, Altweltzeckenfieber, Fièvre Boutonneuse und Mediterranes Fleckfieber.

Erkrankungen, deren ursächliches Bakterium Rickettsia conorii von Zecken übertragen wird, fallen unter den Begriff Boutonneuse-Fieber. Es gehört zu den verbreitetsten Zeckenbissfiebern im südeuropäischen Bereich. „Boutonneuse“ bedeutet so viel wie knopfartig oder pickelig. Die Beschreibung deutet dabei auf die fleckenförmigen Hauterscheinungen dieses Fiebers hin.

Die Symptome des Mittelmeer-Zeckenstichfiebers

Generell überträgt sich der Erreger Rickettsia conorii durch Zeckenstiche. Nach dem Befall treten innerhalb der nächsten sieben Tage linsengroße Hautläsionen rund um die Stelle des Bisses auf. Jeder zweite Betroffene weist diese auf. Möglicherweise bricht die Primärläsion mittig auf.

Darauf bildet sich im Anschluss schwarz-bräunlicher Schorf. Hinzu kommt eine Entzündung der benachbarten Lymphknoten. Sie sind deutlich vergrößert, sodass Sie diese ertasten (Lymphadenitis). Im Zuge der Erkrankung entwickelt der Betroffene das Boutonneuse-Fieber, bei dem die Körpertemperatur des Patienten bis zu zwei Wochen über 39 Grad ansteigt.

Zwischen dem dritten und dem fünften Tag der Erkrankung entsteht ein makulopapulöses Exanthem. Dieser grobfleckige Ausschlag verschwindet später gemeinsam mit dem Fieber. Es bleiben weder Narben, Schuppen noch andere sichtbare Spuren zurück, die auf die Erkrankung hindeuten.

Weitere typische Symptome der Erkrankung sind Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen. In seltenen Fällen befällt der Erreger die Augen. Der Artikel „Posterior segment manifestations of Rickettsia conorii infection“ von Moncef Khairallah MD et al. zeigt, dass sich in einigen Fällen Ödeme, Netzhautablösungen, Bindehautentzündungen und andere Augenkrankheiten zeigen.

Die Boutonneuse-Fieber Symptome im Überblick:

  •  Kopfschmerzen
  •  fleckiger Hautausschlag
  •  Fieber
  •  schwarzbraunes Geschwür sowie roter Rand an der Bissstelle
  •  Gliederschmerzen
  •  Lymphknotenschwellung in benachbarten Bereichen
  •  teilweise Erbrechen und Übelkeit
  •  selten Bindehautentzündung und andere Augenerkrankungen

Komplikationen im Zusammenhang mit dem Boutonneuse-Fieber
Die Erkrankung aktiviert das körpereigene Immunsystem. Dadurch sind Entzündungsstoffe sogenannte Zytokine im Serum erhöht. Das beeinflusst das Gerinnungssystem. Bei einigen Personen bildet sich dadurch ein Blutgerinnsel oder Gefäßverstopfungen. Im Ernstfall verursachen sie eine Beinvenen-Thrombose.

Komplikationen treten gehäuft bei alkoholkranken, zuckerkranken oder älteren Menschen auf. Hier kommt es teilweise zu einer Hirnhautentzündung (Meningitis) mit Krämpfen und Koma oder einer Gehirnentzündung (Enzephalitis). In einigen Fällen entsteht eine Vaskulitis, bei der sich die Gefäße in den Organen entzünden. Durch die folglich schlechte Durchblutung funktionieren die Organe nicht reibungslos, wodurch das Boutonneuse-Fieber in seltenen Fällen tödlich endet.

In der Regel verläuft die Erkrankung mild. Die meisten Krankheitssymptome verschwinden spätestens nach zwei Wochen. Folgeerscheinungen entstehen nicht. Bei rechtzeitiger Behandlung mit einem Antibiotikum treten in seltensten Fällen Komplikationen auf.

Ursachen der Boutonneuse-Fieber Erkrankung

Das Fieber entsteht aufgrund des Bakterienbefalls mit Rickettsia conorii. Der Parasit befindet sich in Zecken. Deren Lebensort ist das Fell von Hunden und Nagetieren. 70 Prozent aller Hunde im Mittelmeerraum weisen Zecken auf. Davon trägt ein Zehntel die Erreger in sich.

Nehmen Sie einen dieser Hunde mit in Ihre Heimat, gelangen die Rickettsien auch in unsere Breitengrade. Die Zecken übertragen sich ebenso von Tier zu Mensch. Dies geschieht seltener, da sie sich bevorzugt an den felligen Tieren festsetzen. Trotzdem überleben sie über mehrere Jahre in Ihrer Wohnung, wodurch das Mittelmeer-Zeckenstichfiebers bei Ihnen immer wieder ausbrechen kann.

Die Infektion erfolgt durch einen Zeckenbiss. Bei diesem setzt sich die Zecke auf der Haut des Menschen fest und verursacht eine kleine Verletzung. Der Parasit saugt Blut auf und speit später seinen Mageninhalt in die Wunde. Darin befinden sich die Rickettsien. Diese gelangen nun in den Organismus des Menschen und verursachen eine grippeähnliche Infektion. Zunächst zeigen sich Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit und das typische Fieber. Die Haut an der Bissstelle weist einen Ausschlag auf. Es bildet sich ein dunkler Hautfleck.

Wie diagnostiziert der Arzt das Boutonneuse-Fieber?

Für die richtige Diagnose bietet es sich an, einen Tropenmediziner oder inneren Mediziner mit einer Fachausbildung in Infektiologie aufzusuchen. In der Regel gehen Patienten mit den Symptomen Hautausschlag und Fieber jedoch zuerst zum Hausarzt.

Nach der Anamnese misst dieser die Körpertemperatur, kontrolliert die Lymphknoten und entnimmt eine Gewebeprobe des auffälligen Hautareals. Eine Blutuntersuchung schließt andere Erkrankungen aus. Die Behandlung erfolgt mittels eines Antibiotikums. Dafür nehmen Patienten bis zu eine Woche lang mehrmals täglich Doxycyclin oder Ciprofloxacin. Mehr zur Dosierung und Anwendung erfahren Sie in einer Übersichtsarbeit zum Thema „Fleckfieber und andere Rickettsiosen. Alte und neu auftretende Infektionen in Deutschland“ von Gerhard Dobler und Roman Wölfel.

Boutonneuse-Fieber vermeiden

Um den Ausbruch der Erkrankung zu verhindern, schützen Sie sich vor Zeckenbissen. Ergreifen Sie beim Kontakt mit Hunden oder Nagetieren im Mittelmeerraum Schutzvorkehrungen. Dazu gehört das Tragen von langen Hosen und geschlossenen Schuhen. Stecken Sie die Hose, wenn möglich in den Schaft. Auf diese Weise lagern sich die Zecken nicht an freien Hautstellen an Füßen und Beinen an. Die Übertragung erfolgt nicht durch die Bekleidung.

Einen zusätzlichen Schutz bieten Anti-Zecken-Sprays. Diese sprühen Sie auf die Handgelenke oder die Kleidung auf. Suchen Sie Ihren Körper nach dem Aufenthalt im Freien nach möglichen Zeckenbissen ab. Dies gilt vor allem für Risikogebiet. Auf heller Kleidung finden Sie die Zecken meist schneller.

Ihr Hund trägt zum Schutz ein Zeckenhalsband. Dieses schützt auch Sie vor einer möglichen Übertragung. Ist die Zecke noch in der Haut, entfernen Sie diese zügig mit einer Zeckenzange oder Zeckenkarte. Achten Sie darauf, das Tier nicht zu quetschen oder abzureißen.

Quellen und Literatur:
Dobler, Gerhard; Wölfel, Roman: Übersichtsarbeit „Fleckfieber und andere Rickettsiosen
Alte und neu auftretende Infektionen in Deutschland
Typhus and Other Rickettsioses — Emerging Infections in Germany.“ In: Dtsch Arztebl Int 2009; 106(20): 348-54; DOI: 10.3238/arztebl.2009.0348
Moncef Khairallah MD et al: „Posterior segment manifestations of Rickettsia conorii infection.“ In: Ophthalmology Volume 111, Issue 3, March 2004, Pages 529-534.

Borreliose bei Kindern – Symptome und Gefahren

So erkennen Eltern eine Borreliose beim Kind und reagieren richtig 

Borreliose bei Kindern verläuft ähnlich wie die Infektion bei Erwachsenen, allerdings treten die Beschwerden meist schneller auf. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Symptome einer Borreliose bei Kindern sofort zu kennen und die angemessene Behandlung zeitnah einzuleiten. Bleiben Diagnose und Therapie zu lange aus, sind Spätfolgen wie eine Neuroborreliose möglich.

Borrelisoe bei Kindern
Borrelisoe bei Kindern durch Zecken Urheber: kalcutta / 123RF

 

 

Wie entsteht Borreliose bei Kindern?

Bei der Borreliose handelt es sich um eine bakterielle Infektion. Der Bakterienstamm Borrelia burgdorferi gelangt über die Blutbahn in den gesamten Organismus und kann sich ohne zeitnahe Behandlung in verschiedenen Organen ansiedeln.

Übertragen werden die Bakterien durch einen Zwischenwert. Am häufigsten handelt es sich dabei um Zecken, die beim Biss durch die Haut nicht nur Blut saugen, sondern die Borrelia in den Körper abgeben. Es gibt jedoch auch eine Reihe von Stechmücken sowie Bremsen, die als Überträger belegt sind.

Eine Borreliose bei Kindern kann also entstehen, wenn Ihr Kind im Freien spielt, auf einer Wanderung ist oder schlicht in den Sommermonaten von einer Mücke gestochen wurde, die selbst infiziert war.

Gefahr bei Kindern durch Borrelien
Zeckenbiss gefunden? Gefahr bei Kindern durch Borrelien, Borreliose bigstockphoto

Symptome einer Borreliose bei Kindern

Gelangt der Bakterienstamm der Borrelia in die Blutbahn eines Menschen, bringt diese bakterielle Infektion eine Reihe von Symptomen mit sich. Da in der Regel Parasiten als Zwischenwirte durch einen Hautbiss die Bakterien übertragen, sind lokale Hautrötungen (Wanderröte) häufig.

Nicht selten ist beispielsweise eine Zecke noch in der Haut festgebissen. Ziehen Sie diese bitte nicht mit Gewalt ab, sondern nur mit einer Zeckenzange aus der Apotheke.

Konnten die Borrelia sich im Organismus verbreiten, reagiert der Körper mit einer Aktivierung des Immunsystems und es kommt zu geschwollenen Lymphknoten. Die Lymphknotenschwellung ist zunächst lokal, sprich nach dem Infektionsherd, breitet sich aber aus.

Borreliose bei Kindern führt ebenso wie bei Erwachsenen zu grippeartigen Symptomen wie Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit sowie anhaltende Müdigkeit und ein Schwächegefühl in allen Muskeln. Da diese Symptomatik auch bei vielen anderen Krankheiten auftritt, ist sie für eine gesicherte Diagnose allerdings nicht ausreichend. Sehen Sie diese Beschwerden daher eher als Warnsignal und suchen Sie einen Kinderarzt auf, wenn wenige Tage vorher Waldspaziergänge oder Spielen im freien Gras auf dem Programm standen.

Ein eindeutigeres Symptom, das jedoch nur bei rund der Hälfte aller Borreliose-Patienten auftritt, ist die sogenannte Erythema migrans. Umgangssprachlich wird dieses Beschwerdebild „Wanderröte“ genannt, denn die lokalen Hautrötungen breiten sich von der Biss- bzw. Einstichstelle langsam aus. Charakteristisch ist dabei eine ringförmige Ausbreitung. Während es bei Erwachsenen durchaus Wochen dauern kann, zeigt sich das Symptom bei Heranwachsenden meist binnen Tagen.

Wird die Borreliose bei Kindern nicht zeitnah behoben, verschlimmern sich Symptome wie Müdigkeit und Schmerzen. Häufig kommen aufgrund der systemweiten Bakterienerkrankung auch Übelkeit und Gewichtsverlust sowie eine Faciallähmung hinzu. Diese einseitige Lähmung des Gesichts kann Monate oder sogar erst Jahre nach der Infektion auftreten. Auch Sehstörungen und plötzliche Fieberschübe sind klassische Reaktionen des Körpers. Handeln Sie in diesem Fall sofort und sprechen Sie den Kinderarzt auf eine mögliche Borreliose an.

Ohne Behandlung kann die Borreliose bei Kindern im Spätstadium schwere Organerkrankungen nach sich ziehen. Häufig treten Gelenkbeschwerden auf einer Seite des Körpers auf und beeinträchtigen selbst langsame Bewegungen im Alltag. Neurologische Ausfälle aufgrund von Entzündungen im Zentralen Nervensystem sind ebenfalls möglich.

Wichtig:
Haben Sie als Eltern bereits grundlegende Erfahrungen mit der Borreliose gesammelt, erkennen sie die genannten Symptome bei Ihrem Kind zwar schnell, Sie erwarten jedoch, dass diese in Schüben auftreten. Der schubartige Verlauf ist bei Erwachsenen die Norm. Borreliose bei Kindern verläuft trotz vergleichbarer Symptomatik jedoch häufig nicht in Schüben, sondern tritt schnell und mit hoher Intensität ein.

 

Der Gang zum Kinderarzt: Was erwartet Sie und Ihr Kind?

Besteht aufgrund der Symptomatik ein Verdacht auf Borreliose bei Kindern wird der Arzt nicht sofort mit einer Therapie beginnen. Zunächst muss eine gesicherte Diagnose stehen und die erfolgt meist über ein Blutbild. Ihrem Kind wird etwas Blut entnommen und dieses im Labor auf spezifische Borreliose-Antikörper hin getestet. Wichtig ist hierbei der geschätzte Zeitpunkt der Infektion. Erst nach einigen Wochen hat der Körper nachweisbare Antikörper gebildet.

In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass sich gar keine Antikörper nachweisen lassen und sich der Zustand des Kindes trotzdem verschlechtert. Borreliose bei Kindern führt in manchen Fällen nicht zu einer Antikörperreaktion, da das Immunsystem des jungen Organismus noch zu unerfahren ist, um Antikörper zu produzieren. In diesem Fall muss die Diagnostik zusätzliche Maßnahmen ergreifen und beispielsweise das Hirnwasser untersuchen.

Steht jedoch am Ende die Diagnose, wird der Kinderarzt Ihnen ein passendes Antibiotikum mitgeben. Borreliose bei Kindern kann im Frühstadium (wenige Wochen nach der Infektion) noch sehr einfach mit oralen Antibiotika therapiert werden. Nach maximal sechs Wochen ist die Infektion ausgestanden und es sind keine Spätfolgen zu erwarten.

Erfolgt die Diagnose erst zu einem späteren Zeitpunkt, müssen starke Antibiotika mittels Infusion oder über Spritzen vergeben werden. Die orale Vergabe mit dem Umweg über den Verdauungstrakt ist in diesem Fall nicht mehr effektiv genug. Doch auch bei dieser Therapiemaßnahme stehen die Erfolgschancen auf eine komplette Heilung sehr gut.

 

Praktische Tipps für Eltern

Ausflüge in die Natur zu vermeiden, wäre der beste Zeckenschutz aber verwehrt Ihrem Kind auch wichtige Erfahrungen mit Flora und Fauna. Die sinnvollste Maßnahme besteht darin, bei Ausflügen immer auf lange Hosen und festes Schuhwerk zu achten. Der gezielte Mückenschutz, im Sommer durch Sprays am Tag und Fensternetze für die Nacht, senkt das Risiko ebenfalls.

Werfen Sie nach längeren Spaziergängen durchs Grüne zudem immer einen Blick auf die gesamte Haut Ihres Kindes und sensibilisieren Sie Ihre älteren Kinder, beim Duschen selbst genau hinzusehen. Bemerken Sie oder Ihr Kind dabei einen Zeckenbiss, sollte sofort eine Zeckenzange zur Anwendung kommen. Am liebsten sitzen Zecken im weichem Gewebe der Achselhöhlen oder in Bauchfalten.

Haben Sie keine Zeckenzange in der Hausapotheke, experimentieren Sie auf keinen Fall mit Alkohol oder ziehen Sie das Tier mit bloßen Händen vom Körper. Dabei besteht die Gefahr, dass die Zecke zerquetscht wird und bei diesem Vorgang die Borrelia in die Hautwunde gedrückt werden. Gehen Sie im Idealfall sofort zum Arzt oder zur nächsten Apotheke.

Beobachten Sie die Haut nach einem Zeckenbiss jeden Tag, notieren Sie im Idealfall das Datum der möglichen Infektion und suchen Sie bei ersten Symptomen den Kinderarzt auf. Nennen Sie ihm die Beschwerden detailliert, gemeinsam mit dem Zeitraum der möglichen Infektion.

 

Fazit zum Thema Borreliose bei Kindern

Bedenken Sie bei aller Sorge, dass eine Infektion mit Borrelia sehr effektiv behandelt werden kann. Eine tägliche Panik beim Gedanken, dass Ihr Kind draußen spielt und dabei von einem Überträger gebissen/gestochen wird, ist nicht notwendig. Handeln Sie stattdessen immer geistesgegenwärtig und überprüfen Sie die reale Infektionsgefahr durch Betrachten der Haut und Ausschütteln der Kleidung.

Kommt es zu einer Borreliose bei Kindern und der Arzt verschreibt Antibiotika, halten Sie sich streng an die vorgegebenen Intervalle der Einnahme und die Infektion ist schnell überstanden.

Neuroborreliose Symptome, Verlauf, Komplikationen

Neuroborreliose durch Zeckenbiss

Zecken: Sie sitzen im Sommer im hohen Gras, können unbemerkt auf den Menschen überwandern, sich festsetzen und eine ganze Weile dort bleiben, bevor sie bemerkt werden. Dabei können verschiedene Krankheiten übertragen werden. Gegen eine davon – die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) – kann man sich durch eine Impfung schützen. Gegen die Borreliose, die sehr viel häufiger vorkommt, nicht. Die Erkrankung kann das Nervensystem befallen und zu einer Neuroborreliose führen.

Wie macht sich eine Neuroborreliose bemerkbar?

Die Borreliose wird meistens durch Zecken der Gattung „Gemeiner Holzbock“ übertragen. Es ist eine systemische Erkrankung, die verschiedene Organsysteme betreffen kann und durch das Bakterium Borrelia burgdorferi ausgelöst wird. Am häufigsten manifestiert sich eine Borrelieninfektion als Erythema migrans.

Neuroborreliose Symptome
Blutzirkulation, Copyright: digitalista, Bigstockphoto

Das ist eine Rötung rund um die Einstichstelle, die sich klassischerweise ringförmig ausbreitet. Wird die Infektion in diesem Stadium nicht bemerkt und ausreichend mit Antibiotika behandelt, können sich die Erreger im Körper ausbreiten und verschiedene Organe befallen. Meistens sind das Nervensystem, das Herz, Muskeln oder Gelenke betroffen. „Einen Befall des Nervensystems nennt man Neuroborreliose, Meningoradikuloneuritis oder Garin-Bujadoux-Bannwarth-Syndrom.“

Die Erkrankung tritt meist innerhalb weniger Wochen nach einem Zeckenbiss auf, manchmal aber auch noch Monate oder sogar Jahre später.

Es gibt eine typische Trias an Symptomen, die bei einer Neuroborreliose oft gemeinsam auftreten. Es sind:

  •  Radikulitis oder Radikuloneuritis
  •  Hirnnervenausfälle
  •  Meningitis

Radikuloneuritis: Stark schmerzhafte Nervenschädigung

Eine Radikulitis ist eine Schädigung der Wurzeln von Spinalnerven. Bei einer Neuritis sind periphere Nerven geschädigt. Oft tritt beides gleichzeitig auf, was man dann als Radikuloneuritis bezeichnet.

Bei einer Radikuloneuritis kommt es zu einer Schädigung der Nerven, die sich durch Schmerzen, Missempfindungen oder Lähmungen bemerkbar macht. Die Beschwerden befinden sich in dem Gebiet, das durch die entsprechende Nervenwurzel versorgt wird. Manchmal sind die Schmerzen so stark, dass sie den Alltag des Betroffenen massiv einschränken. „Sind Nervenwurzeln betroffen, die die Atemmuskulatur oder das Zwerchfell versorgen, kann die Neuroborreliose durch eine respiratorische Insuffizienz lebensbedrohlich werden.“

Hirnnervenausfälle: meistens eine Lähmung der mimischen Muskulatur

„Bei etwa 60 Prozent der Patienten mit Neuroborreliose treten Hirnnervenausfälle auf.“ Es können prinzipiell alle Hirnnerven betroffen sein, nur eine Läsion des Nervus olfaktorius wurde bisher noch nie beobachtet. Am häufigsten tritt eine Fazialisparese auf. Der Nervus fazialis ist der Nerv, der die Gesichtsmuskulatur versorgt und damit für die Mimik zuständig ist.

Symptom der Fazialisparese im Rahmen einer Neuroborreliose ist eine Gesichtslähmung, die sich durch einen herabhängenden Mundwinkel, einen unvollständigen oder aufgehobenen Lidschluss und ein nicht mehr mögliches Stirnrunzeln bemerkbar macht. Die Fazialisparese kann nur in einer Gesichtshälfte auftreten, aber auch bilateral. In der Regel bildet sich die Fazialisparese innerhalb von ein bis zwei Monaten vollständig wieder zurück. Nur bei etwa fünf Prozent der Patienten bleiben Residuen. Insbesondere Kinder sind bei einer Neuroborreliose sehr häufig von einer Fazialisparese betroffen.

Bereits sehr viel seltener tritt eine Lähmung des Nervus abducens auf, der für einen Teil der Augenbewegungen zuständig ist. Die anderen Hirnnerven sind noch seltener von einem akuten Ausfall betroffen.

Meningitis: Entzündung der Hirnhäute

Eine Meningitis ist eine Hirnhautentzündung. Sie äußert sich typischerweise durch starke Kopf- und Nackenschmerzen, hohes Fieber, das häufig zusammen mit Schüttelfrost auftritt und eine zunehmende Nackensteifigkeit.

Nackensteifigkeit bedeutet, dass es dem Patienten nicht oder nur unter starken Schmerzen möglich ist, den Kopf nach vorne zu beugen. Weitere mögliche Symptome, die bei einer Meningitis vorkommen können, sind Übelkeit und Erbrechen, Lichtempfindlichkeit, ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl, Schläfrigkeit und Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma.

Insbesondere bei Säuglingen treten jedoch oft unspezifische Zeichen auf wie ein schrilles Weinen, Berührungsempfindlichkeit oder ein sich sehr schnell verschlechternder Allgemeinzustand. Auch Senioren zeigen nicht immer klassische Symptome, bei ihnen wird eine Meningitis manchmal auch mit Verwirrtheit oder einem Schlaganfall verwechselt.

Verlauf der Neuroborreliose

„In den meisten Fällen tritt eine Neuroborreliose als akute Erkrankung auf.“ Es kommt zu der beschriebenen neurologischen Symptomatik, die einige Wochen bis wenige Monate nach einem Zeckenbiss auftritt.

Häufig treten dabei starke Schmerzen auf, die segmental angeordnet sind und besonders in der Nacht am stärksten sind. Im weiteren Verlauf können sich Gefühlsstörungen, manchmal auch Lähmungen verschiedener Körperteile ausbilden. Ein Hirnnervenbefall ist sehr häufig. Auch eine Meningitis kommt insbesondere bei Kindern oft vor.

Bei ungefähr fünf Prozent der Patienten liegt eine chronische Neuroborreliose vor. Dabei entwickelt sich die Krankheit schleichend über mehrere Monate bis Jahre. Oft treten dabei keine Schmerzen auf. Typisch ist eine Enzephalomyelitis, die sich durch einen spastisch-ataktischen Gang und eine Blasenentleerungsstörung äußert. Es kann dabei auch zu Störungen der Koordination und der Sprache kommen. Außerdem treten oft Sensibilitätsstörungen und verschiedene Paresen auf.

Manchmal tritt nach einer Neuroborreliose ein Fatigue-Syndrom auf, das sich durch eine anhaltende Schwäche, starke Müdigkeit und Schmerzen an verschiedenen Stellen äußert. Es kann nur symptomatisch behandelt werden.

Komplikationen der Neuroborreliose

Die Neuroborreliose stellt selbst bereits eine Komplikation der Lyme-Borreliose dar, die durch eine frühzeitige antibiotische Therapie verhindert werden kann. Aber auch innerhalb der Neuroborreliose können verschiedene Komplikationen auftreten. Bei einem ausgeprägten Befall des Nervensystems und der Hirnhäute kann es zu Bewegungs- und Sprachstörungen oder zu Inkontinenz kommen.

Auch Störungen der Wahrnehmung oder chronische psychiatrische Erkrankungen können auftreten. Manche Patienten leiden sogar unter epileptischen Anfällen. Um die Komplikationen der Borreliose und der Neuroborreliose zu verhindern, sollte bereits beim Auftreten eines Erythema migrans sofort eine antibiotische Therapie eingeleitet werden, zum Beispiel mit Penicillin, Doxycyclin oder Ceftriaxon.

Quellen:
https://www.dgn.org/leitlinien/2394-ll-36-2012-neuroborreliose
Matthias Sitzer, Helmuth Steinmetz: Lehrbuch Neurologie, Elsevier-Verlag

Borreliose durch Zecken

Übertragung, Symptome, Verlauf, Prognose, Therapie von Borreliose nach dem Zeckenbiss

Fachliche Mitarbeit: Dr. Harald Stephan, überarbeitet am 12. Januar 2020

Borreliose ist eine durch Zecken verursachte bakterielle Infektion. Sie verläuft zwar nicht tödlich, kann für die betroffenen Patienten aber außerordentlich unangenehm sein und ein lebenslang anhaltendes Krankheitsbild verursachen, wenn man nicht frühzeitig eine Therapie einleitet.

Ixodes hexagonus (aka)
Bild von André Karwath aka Aka (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-2.5 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5)], via Wikimedia Commons

Lyme-Borreliose durch Zecken

Die Lyme-Borreliose hat ihren Namen von dem kleinen US-amerikanischen Ort Lyme erhalten, in dem 1975 erstmals ein Zusammenhang zwischen Zeckenstichen und gehäuftem Auftreten von Gelenkentzündungen hergestellt werden konnte.

Übertragung der Lyme-Borreliose

Wie der Name bereits vermuten lässt verursachen die namengebenden Bakterien diese Infektion. Bei Borrelien handelt es sich um schraubenförmige, mit 30 µm sehr große gram-negative Bakterien aus der Gruppe der Spirochäten.

Borrelien Bakterien
Borrelien Bakterien im Blut / bigstockphoto.com/ Copyright: Kateryna Kon

Benannt wurden sie zu Ehren des französischen Bakteriologen Amédée Borrel, einem Mitarbeiter des legendären Institute Pasteur.

Als natürliche Wirte dienen ihnen vor allem kleine Vögel, Mäuse und andere Nagetiere, die im Gegensatz zum Menschen bei einem Befall nicht erkranken.

Auf den Menschen gelangen sie durch tierische Überträger, sogenannte Vektoren. Dabei handelt es sich fast ausschließlich um Zecken. Wie an den acht Beinen zu erkennen zählen Zecken zu den Spinnentieren. Die Übertragung von Borrelien verdanken wir vor allem dem Großen Holzbock (Ixodes ricinius).

Ixodes sind Überlebenskünstler. Unter Laborbedingungen konnten Tiere bis zu zehn Jahre ohne Nahrung auskommen. Entgegen landläufiger Meinung sitzen sie in der Natur nicht auf Bäumen und lassen sich auf ihre Opfer fallen, sondern sie warten auf Sträuchern und Büschen auf vorübergehende Säugetiere, die sie im Vorübergehen abstreifen und an denen sie sich festsetzen.

Zur Erkennung eines Wirtes nutzt die Zecke das sogenannte Hallersche Organ an den Vorderbeinen, mit dessen Hilfe sie Temperatur und Kohlendioxid eines Tieres oder Menschen wahrnehmen können. Ähnlich wie bei den Stechmücken sind es auch bei Zecken nur die Weibchen, die Blut für die Aufzucht ihrer Nachkommen benötigen.
Hat die Zecke einen Wirt gefunden, sucht sie eine Stelle, an der sie sich festsaugen kann. Vor allem die geschützten Bereiche von Kniekehlen, Armachseln oder Schritt haben es ihr angetan.

Zecke in der Wohnung
Ansicht Zecke – Copyright: Steven Ellingson, Bigstockphoto

Mit den beiden Cheliceren (Kieferklauen) ihres Stechapparates bohren sie ein Loch in die Haut des Opfers. In dieses wird das Hypostom (Stechrüssel) eingeführt, mit dessen Widerhaken sich die Zecke an ihrem Opfer festsetzt.

Der Speichel der Zecke enthält ein «Betäubungsmittel», das dafür sorgt, dass der Stich unbemerkt bleibt. Ein blutgerinnungshemmendes Mittel hält die Wunde offen, sodass die Zecke ausreichend Zeit hat, ihre Mahlzeit abzuschließen. Das kann mehrere Tage dauern. Der Hinterleib der Zecke schwillt durch das Blut immens an. Durch das Blut erreicht das Tier das 200-fache seines Normalgewichtes.

Borrelien hausen im Mitteldarm der Zecke. Daher dauert es relativ lange, bis eine Übertragung in die Wunde erfolgt. Dementsprechend wächst die Gefahr einer Borrelieninfektion mit zunehmender Dauer. Entsprechend wichtig ist eine rechtzeitige Entfernung des Blutsaugers. Ansonsten gelangen die Erreger in die Blutbahn und beginnen ihr unheilvolles Werk.

.

Dr. Barop, Neurologe aus Hamburg

Bei Zeckenbiss Borreliose erkennen

 

Häufigkeit der Borreliose

Das Leibniz-Institut für Länderkunde nutzt alljährlich die Abrechnungen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, um den Nationalatlas der Lyme-Borreliose-Infektionserkrankungen zu aktualisieren. Aus den erhobenen Daten geht hervor, dass das Erkrankungsrisiko starken regionalen Schwankungen unterliegt. Gegen Osten und gegen Süden nimmt die Zahl der dokumentierten Fälle deutlich zu, vor allem im Osten der Neuen Bundesländer und Bayerns. Nach Schätzungen erkranken in der BRD jährlich 100.000-200.000 Menschen neu.

Die meisten Infektionen treten zu den Hauptaktivitätszeiten der Zecken auf. Das ist von März bis Oktober der Fall, da Zecken bereits ab einer Temperatur von 10°C aktiv werden, besonders aber zwischen Juni und August.

Nicht alle Zecken enthalten Borrelien. Man geht davon aus, dass das in Deutschland nur bei zwischen fünf und fünfunddreißig Prozent der Tiere der Fall ist, abhängig von der Region.

Wird man von einer Zecke gebissen, liegt das Infektionsrisiko bei 1,5 bis 6 Prozent. In den meisten Fällen sorgt die körpereigene Immunabwehr dafür, dass die Borrelien auf Dauer keine Chance haben, sich dauerhaft zu vermehren. Daher ist etwa ein Viertel der deutschen Bevölkerung seropositiv für Borrelien, ohne dass sie jemals an einer Borreliose gelitten hätten.

«Die manifesten Symptome der Lyme-Borreliose treten lediglich bei 0,3 bis 1,4 Prozent der gestochenen Personen auf.»

 

Borreliose Symptome

Charakteristische Symptome im Verlauf der Lyme-Borreliose

Die ersten Symptome einer Lyme-Borreliose lassen einige Tage oder Wochen auf sich warten. Meistens äußert sie sich in unscheinbaren «grippeähnlichen Symptomen» wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, geschwollenen Lymphknoten und Mattheit. Schmerzende Muskeln und Gelenke können hinzukommen.

Besonders verräterisch ist das Erythema migrans, die Wanderröte, die sehr typisch für die Borreliose ist. Ausgehend von der Einstichstelle kommt es zu einer nicht schmerzenden und nicht juckenden Hautrötung. Mit einem scharf umrissenen konzentrischen Ring entfernt sich diese immer weiter von der zentralen Stelle. Wenn ein Arzt diese Wanderröte sieht, wird er sogleich auf eine Borreliose tippen. Tritt sie nicht auf, ist die Gefahr groß, dass die Krankheit unerkannt bleibt.

Im Zeitraum von Wochen und Monaten breiten sich die Erreger immer weiter im Körper aus. Neben den nach wie vor grippeähnlichen Symptome werden nun auch Herz und Nervensystem geschädigt.

Man spricht daher auch von einer Herzborreliose beziehungsweise Neuroborreliose.

Bei der Herzborreliose entzünden sich Herzmuskel und Herzbeutel (Myokarditis, Perikarditis). Die Neuroborreliose zeichnet sich durch entzündliche Vorgänge an den Nervenwurzeln und Hirnhäuten aus (Meningopolyneuritis, Bannwarth-Syndrom).

Oft ist der Fazialisnerv (Nervus facialis) betroffen, der die Gesichtsmuskeln innerviert. Als Folge ist die mimische Muskulatur gelähmt und ein einzelner Mundwinkel hängt herab.

Zusätzlich kann sich die mittlere Augenhaut entzünden (Uveitis). Sehr selten tritt eine Lymphadenosis cutis benigna auf mit fleckigen Hautrötungen an den Ohrläppchen, Brustwarzen und Genitalien.

Monate bis Jahre nach der Infektion kommt es zu zunehmenden Beeinträchtigungen des Nervensystems bis hin zur progressiven Enzephalomyelitits mit Lähmungserscheinungen. Die schmerzhafte Lyme-Arthritis schädigt das Knie oder andere Gelenke.

 

Prognose der Lyme-Borreliose

Eine einmal erfolgte Infektion mit Borrelien sorgt für die Bildung spezifischer Antikörper. Leider schützen die nicht vor einer neuerlichen Infektion, sodass sich das unschöne Spiel mehrfach wiederholen kann.

Dementsprechend gibt es auch «keinen Impfschutz» gegen die Infektion. In den USA hat man einen rekombinant hergestellten Impfstoff auf Grundlage des Oberflächenproteins OspA nach einiger Zeit wieder vom Markt genommen.

Heidelberger Wissenschaftler arbeiten zurzeit an einem neuen OspA-basierten Impfstoff, der vor dem Zeckenstich wirksam wird: Gelangen die Antikörper mit dem ersten Blut in den Darm der Zecke, töten die Antikörper die dort ansässigen Borrelien ab, sodass diese keinen Schaden mehr anrichten können. Noch ist dieser Impfstoff nicht zugelassen.

Wird eine Lyme-Borreliose frühzeitig erkannt und behandelt, ist eine vollständige Heilung problemlos möglich.

Je weiter die Krankheit fortgeschritten ist, desto schwieriger wird die Behandlung, da bereits eingetretene Schädigungen an Herz und Nerven nicht mehr rückgängig gemacht werden können.

 

Therapie der Lyme-Borreliose

«Wenn die Therapie frühzeitig beginnt, kann die Infektion durch die Gabe von Antibiotika beendet werden.» Zum Einsatz kommen Doxycyclin, Amoxicillin, Cefotaxim oder Ceftriaxon, die oral oder intravenös verabreicht werden.

Die Borreliose Behandlung muss über einen relativ langen Zeitraum erfolgen, da die Borrelien einen langen Generationszyklus haben. Man vermutet zudem, dass sich einige Exemplare an Stellen zurückziehen, die für Antibiotika schlecht zugänglich sind wie das Bindegewebe. Mindestens zwei, besser noch drei Wochen sollte man hierfür einplanen, wenn man ganz sichergehen will.

Bei Kindern unter neun Jahren wird der Einsatz von Doxycyclin vermieden, da dieses sich in Knochen und Zähnen einlagert und so deren Wachstum beeinflusst. Ebenso sieht man von einem Einsatz in der Schwangerschaft ab, da das Antibiotikum fruchtschädigend wirkt. Stattdessen werden bei Kindern und Schwangeren Amoxicillin, Penicillin G oder Ceftriaxon verwendet.

Oftmals wird eine prophylaktische Antibiotikabehandlung vorgeschlagen. Das ist genauso unsinnig wie die Empfehlung, die entfernte Zecke auf Borrelien untersuchen zu lassen. Selbst wenn Borrelien in den Blutkreislauf gelangen, kommt es nur in seltenen Fällen zu einer manifesten Infektion.

Autor: Dr. Harald Stephan
Literatur:
Petra Hopf-Seidel: Krank nach Zeckenstich: Borreliose erkennen und wirksam behandeln. Knaur MensSana Taschenbuch 2008. ISBN-10 3426873923

 

weiterlesen: Borreliose Symptome

 

Behandlungstipps für die Patienten

Leiden Sie an einer Borreliose durch Zeckenbisse, erhält deren Behandlung eine hohe Priorität. Sie unterscheidet sich im Spätstadium nur geringfügig von der frühen Therapie. Jedoch bedenken Sie, dass der Behandlungserfolg bei längerer Krankheitsdauer sinkt. Zudem kommt es unter Umständen zu irrreparablen Organschäden. Verteilten sich die Borrelien bereits im Organismus, dauern die Gegenmaßnahmen zwei bis vier Wochen. Im Frühstadium reicht in der Regel eine zweiwöchige Therapie. Bei der zweiten und dritten Krankheitsphase spritzen die Mediziner die Antibiotika direkt in die Blutbahn der Patienten.

Redaktionstipp: wertvolle Einblicke bietet diese >> Selbsthilfegruppe Borreliose

Ein sicherer Schutz gegen Borreliose stellt deren Vorbeugung dar. Die Erreger verbergen sich vor der körpereigenen Immunabwehr der Wirte. Daher existiert keine sichere Impfung für die gesundheitliche Komplikation. Damit die Bakterien nicht in Ihren Körper gelangen, entfernen Sie die Zecken besser frühzeitig. Beseitigen Sie die Parasiten, bevor sie den Saugprozess beenden, sinkt das Risiko der Erkrankung. Ebenso bewährt es sich, Zeckenschutzmittel zu verwenden.

Neben Insektenspray helfen pflanzliche Öle gegen die Spinnentierchen. Tupfen Sie Lavendel- oder Nelkenöl auf Ihr Schuhwerk, vermeiden die Zecken den Kontakt mit den Textilien.

 

 

Entzündeter Zeckenbiss – Folgen und Komplikationen

Wenn der Zeckenbiss sich entzündet?

Das zunehmend schöne Wetter des Frühlings lockt die Menschen an die frische Luft und Natur. Hinter Büschen und Blättern lauert mit der Zecke eine kaum wahrnehmbare Gefahr. Ein entzündeter Zeckenbiss macht sich beim Träger gewöhnlich erst spät bemerkbar. Bis dahin verbreiten sich die Krankheitserreger ungehindert. Gefährliche Infektionen wie Lyme-Borreliose folgen.

 Zeckenbiss © Smileus, fotolia.com
Zeckenbiss
© Smileus, fotolia.com

Entzündungen am Zeckenbiss und ihre Folgen

Ein entzündeter Zeckenbiss äußert sich durch verschiedene Symptome, die oftmals erst nach mehreren Wochen sichtbar sind. Sie zeigen sich in Form von grippalen Merkmalen oder kreisförmigen Hautrötungen. Eine Impfung sowie eine angemessene Kleidung stellen den besten Schutz vor den Folge-Krankheiten dar. Jede vierte oder fünfte Zecke überträgt Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis oder der Borreliose. Es existieren zahlreiche FSME-Hochrisikogebiete in Europa, weshalb eine vorsorgliche Impfung nötig ist. Bemerkt der Betroffene infolge eines Zeckenbisses die entsprechenden Symptome, ist der Besuch beim Arzt ein wichtiger Schritt zur Besserung.

 

Erkennen eines Zeckenbisses

Es existieren verschiedene Symptome nach einem Zeckenbiss, die bei einem entzündeten Zeckenbiss auftreten. Damit ein frühzeitiges Erkennen der Infektion leichter fällt, folgen einige Anzeichen. Ein typisches Merkmal der Borreliose-Infektion ist die umgangssprachliche Wanderröte. Sie steht für die kreisförmige Rötung der Haut, in deren Mitte sich der Zeckenbiss befindet. Meist taucht der Ring nach fünf Tagen auf und vergrößert sich in der Folge.

Als ein seltenes Symptom ist ein Lymphozytom zu beobachten. Die stark gerötete Hautverdickung findet sich an stark durchbluteten Körperstellen wie den Ohrläppchen, Brustwarzen oder dem Hodensack. Laien deuten dieses Merkmal häufig fehl und interpretieren es als Insektenstich.

 

Erneute Borreliose-Infektion nicht ausgeschlossen

Ein entzündeter Zeckenbiss ist gemeinhin die Folge auf eine Infektion durch Borrelien. Schätzungen zeigen, dass ein Viertel bis ein Fünftel der Zecken den Krankheitserreger in sich tragen. Allerdings bricht die Krankheit bei geringen zwei Prozent der Infizierten im menschlichen Körper aus. Das Risiko einer tatsächlichen Infektion steigt mit der Dauer, bei der die Zecke Kontakt mit der Haut hat. Die Viren überträgt der Parasit bis zu zwölf Stunden nach dem Biss.

Kleinere Krümel, die sich unmittelbar in der Nähe des Stiches befinden, deuten darauf hin, dass es sich um eine infizierte Zecke handelt. Das Robert-Koch-Institut bestätigte, dass eine Borreliose-Infektion nicht einmalig ist. Eine erneute Ansteckung des Kindes, oder eines Erwachsenen, ist nicht ausgeschlossen.

 

Gefährliche grippale Symptome

Einige Wochen nach dem Biss, kommt es bei einer Erkrankung an Borreliose zu grippalen Symptomen. Dazu zählen Fieber, Muskel- und Glieder-, sowie Kopfschmerzen. Drückende Müdigkeit und Erschöpfung treten neben plötzlichen Stimmungs-Schwankungen und einer gesteigerten Reizbarkeit auf. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern die Beschwerden des Kindes bei einem Arzt abklären. Ist der Zeckenbiss entzündet, ist eine Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, ebenso wahrscheinlich wie eine Borreliose oder eine Ehrlichiose.

Bleibt die Krankheit unbehandelt, steigt die Gefahr, dass Gelenkentzündungen Monate bis Jahre später bei Kindern auftreten. Die Bakterien befallen zudem andere wichtige Körperregionen wie Augen, Muskeln, Hirnhäute oder das Herz. In dessen Folge entstehen gefährliche Lähmungen, die je nach Stärke und Dauer zum Tode führen.

 

Unbehandelte Borreliose verläuft in drei Stadien

Das erste Stadium erkennt der Laie an einer kreisförmigen Hautrötung. Bei vielen Patienten fehlt diese Wanderröte, die nicht stark ausgeprägt ist, oder sich als warme Stelle zeigt. Zusätzlich entwickeln sich Fieber, Bindehaut-Entzündungen sowie Muskel-, Gelenk- und Kopfschmerzen. Im zweiten Stadium breiten sich die Borrelien weiter im Körper aus. Ein bis vier Monate nach dem entzündeten Zeckenbiss, beginnt sich die Wanderröte zu vergrößern. In der Regel befallen die Erreger das Nervensystem. Dies sorgt für Nervenschmerzen, Lähmungserscheinungen und Sensibilitäts-Störungen. Andere Beschwerden in den Regionen von Augen, Herz und Hirn beginnen in dieser Zeitspanne.

Im letzten Stadium der Erkrankung leiden die Gelenke am stärksten. Monate bis Jahre nach dem Biss, treten weitere Symptome auf. Muskel- und Sehnenschmerzen verlaufen in Schüben oder zeigen sich beständig. An den Armen und Beinen verdünnt sich die Haut und es erscheint eine leichte Blaufärbung. Eine chronische Gehirn- und Rückenmarks-Entzündung stellen die lebensbedrohlichsten Folgen der Borreliose-Infektion dar.

Behutsames Entfernen der Zecke

Ein großer Fehler, ist es, die Zecke mit diversen Mitteln vor dem Entfernen zu töten. Klebstoffe, Öle und Alkohol kommen zu diesem Zweck zur Anwendung. Die Handlungsweise zieht schwerwiegende Folgen mit sich. Die Zecke übergibt sich vor ihrem Tod, was das Risiko einer Viren-Übertragung steigert. Es ist daher ratsam, auf derartige „Hausmittel“ zu verzichten.

Eine weitaus geeignetere Methode zum Entfernen der Zecke stellen Pinzetten oder spezielle Zangen aus der Apotheke dar. Mit einem solchen Instrument lässt sich der Parasit leicht und vorsichtig heraushebeln. Auf diese Art löst sich der Widerhaken des Rüssels am besten. Eine zusätzliche Drehtechnik ist ein Vorteil, wobei Vorsicht geboten ist, um die Zecke nicht zu zerquetschen.

 

Entzündeter Zeckenbiss desinfizieren und beobachten

Zu beachten ist, dass die Wunde frei von allen Resten des Parasiten ist. Trotz bester Vorsicht passiert es, dass der kleine Rüssel der Zecke abbricht und unter der Haut stecken bleibt. Anders als aus Erzählungen ist es nicht tragisch. Entfernt der Betroffene alle Überreste des entzündeten Zeckenbisses, vermeidet er möglichen Juckreiz an der Haut. Um die Wunde an der Einstichstelle optimal zu versorgen, ist Desinfizieren als letzten Schritt zu tun. Die Beobachtung in den Folgetagen ist aus dem Grund wichtig, weil sich grippale Symptome oder andere Merkmale erst nach einigen Tagen oder Wochen äußern.

Schutz und Vorbeugung

Bestimmte Vorbeugemaßnahmen stellen den besten Schutz vor einem entzündeten Zeckenbiss dar. Auf festen Wegen zu gehen oder zu spielen vermindert das Risiko einer Infektion. Zecken halten sich gerne in höheren Gräsern und Büschen auf und lauern an Übergängen von Wald und Wiese auf ihren Wirt. Die Angst vor den Parasiten gefährdet die Spiellust der Kinder. Ausgiebiges Herumtollen ist jedoch für die gesunde Entwicklung eines Menschen wichtig.

Für den weiteren Schutz vor einem entzündeten Zeckenbiss und der FSME-Infektion hilft eine Zecken-Impfung. Der Körper entwickelt mit der durch sie bestimmte Antikörper gegen die Krankheitserreger. Für die Lyme-Borreliose existiert zum momentanen Stand der Medizin keine Schutzimpfung. Setzt sich der Parasit auf dem Körper ab, sucht er sich eine geschützte und warme Stelle. Vorbeugend suchen Eltern gründlich die Bereiche am Kopf, Hals, Achseln, Bauchnabel, Genitalbereich sowie Knie- und Ellenbeugen nach Zecken ab.

60.000 bis 100.000 Neuerkrankungen pro Jahr ereignen sich in Deutschland. Es ist wichtig, sich gegen diese Bedrohung mit Impfungen zu schützen. Nicht nur in der freien Natur lauert der Parasit, immer mehr Zecken wandern in die Städte.

 

weiterlesen:

https://zeckenstich.net/zeckenbiss-juckt.html