Zeckenbiss Kopfschmerzen

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Kopfschmerzen nach einem Zeckenbiss

Während der Zeckensaison untersuchen sich Naturliebhaber nach jedem Aufenthalt im Freien nach Zecken ab. Trotz aller Sorgfalt kommt es gelegentlich zu einem Biss. Leidet der Betroffene unter Kopfschmerzen nach dem Zeckenbiss, sucht er einen Arzt auf.

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Hinweis auf einen Zeckenbiss?

Zeckenbisse verlaufen aufgrund der besonderen Eigenschaften des Speichels schmerzlos. Bemerkt der Wirt die Zecke nicht zufällig, fallen sie nach drei bis sechs Tagen der Blutmahlzeit wieder ab. Zecken gelten als Überträger vieler Krankheiten, vor allem von Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Diese sind häufig die Verursacher heftiger Kopfschmerzen. Die Krankheitserreger befinden sich im Darm der Zecke. Dadurch erfolgt die Infizierung des Wirts nicht sofort, sondern es dauert einige Stunden.

Wann treten Symptome wie Kopfschmerzen nach dem Zeckenstich auf?

Die Zeichen einer von Zecken übertragbaren Krankheit treten frühestens sieben Tage nach dem Biss auf. Bemerkt die betroffene Person bereits kurz nach dem Vorfall Symptome, sind diese psychischer Natur.

Viele Personen plagen Kopfschmerzen nach einem Zeckenbiss. Diese Schmerzen unterschiedlicher Ursachen bedürfen einer ärztlichen Behandlung. Von Zecken übertragene Krankheiten ähneln dem Krankheitsbild einer herkömmlichen Grippe. Des Weiteren verstreichen zwischen Biss und Krankheit oft mehrere Monate. Dies erschwert das Erkennen einer vom Zeckenbiss verursachten Krankheit.

Kopfschmerzen durch FSME

Nicht bei jedem, der mit einem FSME-Virus infiziert wurde, erkrankt. Es ist eine seltenere Krankheit – pro Jahr erkranken 200 bis 500 Personen. Dennoch ist es sinnvoll, sich gegen FSME impfen zu lassen. FSME verläuft typischerweise in zwei Phasen. Die Inkubationszeit dauert zwischen drei und 28 Tagen.

Zuerst treten leichte Kopfschmerzen nach dem Zeckenbiss auf, welche Symptome wie Fieber und Gliederschmerzen begleiten. Die Symptome einer Grippe. Nach den zwei bis vier Tagen der ersten Phase gerät die Erkrankung bei zehn Prozent der Patienten in die zweite Phase. Dabei befällt das Virus das Zentrale Nervensystem. Das Fieber steigt weiter an und die Kopfschmerzen sind heftiger. Abhängig davon, welche Teile des Zentralen Nervensystems das Virus betrifft, kann sich eine Hirnhautentzündung, die Meningitis, entwickeln.

Die ersten Symptome der Meningitis, Kopfschmerzen, Beschwerden in Hals, Nase und Rachen und steigendes Fieber, sind unspezifisch. Ein typisches Anzeichen einer Meningitis ist der steife Nacken. Hinzu kommen Geräusch- und Lichtempfindlichkeit, sowie Bewusstseins-Störungen. Blutbläschen, Durchblutungsstörungen und rote Hautflecken sind ebenfalls spezifische Anzeichen, welche auf eine Sepsis hindeuten.

Die Behandlung einer Meningitis erfolgt über Antibiotika, welche der Arzt vor der Diagnose bei dem Verdacht auf eine Hirnhautentzündung verabreicht. Die Wahl des Antibiotikums hängt davon ab, ob Viren oder Bakterien die Meningitis verursachen. Es handelt sich um eine Krankheit mit Ansteckungsgefahr, weshalb zur Isolierung ein Aufenthalt im Krankenhaus notwendig ist. Eine unbehandelte Meningitis verläuft oft tödlich, oder hat schwere Folgen wie Taubheit und Lähmungen.

Kopfschmerzen durch Borreliose

Ebenfalls verursacht Borreliose Kopfschmerzen nach einem Zeckenbiss. Die Lyme-Krankheit verläuft ähnlich wie FSME. Der Unterschied liegt vor allem darin, dass Bakterien und nicht Viren die Borreliose auslösen. Gegen diese mit Medikamenten behandelbare Krankheit gibt es keine Impfung. Die Inkubationszeit dauert bis zu mehreren Monaten. Um beim Ausbrechen der Krankheit den Zusammenhang herstellen zu können, notieren Betroffene das Datum des Zeckenbisses.

Die Kopfschmerzen fallen bei Borreliose unterschiedlich aus:

kappen- und ringförmig, sowie Schmerzen beim Haarekämmen. Starke Nackenschmerzen verursachen unter Umständen das Gefühl eines Kopfschmerzes. In der zweiten Phase treten schmerzhafte Nerven- und Hirnhaut-Entzündungen auf.

Weitere Kopfschmerzen durch einen Zeckenbiss entstehen, wenn sich aus der Borreliose eine Neuroborreliose entwickelt. Dabei treten Ausfälle einzelner Hirnnerven auf, was Lähmungen verursacht, sowie mehrere Entzündungen am Auge:

  • eine Entzündung des Sehnervs,
  • entzündete Nervenfasern der Netzhaut
  • und der Lederhaut, Bindehaut und Hornhaut,
  • sowie der Gefäße der Netzhaut.

Diese Augenkrankheiten zeigen sich erst lange Zeit nach der Infektion. Daher ist es von großer Bedeutung, sich den Tag des Zeckenbisses zu merken beziehungsweise zu notieren. So hat der Arzt die Möglichkeit, frühzeitig die Entzündungen zu erkennen.

Treten Kopfschmerzen nach einem Zeckenbiss auf, sucht der Betroffene zwingend einen Arzt auf. Es besteht für ihn die Möglichkeit, an Borreliose oder FMSE erkrankt zu sein. Auf Wunsch des Patienten untersucht ein Labor die Zecke auf Krankheitserreger. Deshalb bewahrt der Betroffene diese zur Klärung seiner Erkrankung auf.

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