Rötung nach dem Zeckenbiss

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Hautrötung nach Zeckenbiss richtig interpretieren

Bei einem Zeckenbiss kann die Rötung der Haut Anlass zur Sorge sein. Von einfachen Hautreaktionen bis zu schwerwiegenden Krankheiten steckt Gefahrenpotenzial dahinter. Betroffene sorgen sich, sobald eine Rötung nach einem Zeckenbiss auftritt. Sie hat verschiedene Bedeutungen, die Mediziner interpretieren. Nach ihrer Bedeutung richtet sich die Gabe von Medikamenten und Antibiotika.

Zeckenbiss
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Hautrötung kann Hinweis auf Infektion sein

Weiterhin steht der Verdacht des Frühstadiums der Borreliose im Raum. Mit einer geeigneten Diagnose und der richtigen Behandlung verlaufen der Zeckenbiss und die Rötung komplikationslos. Schätzungen zufolge beinhaltet jeder zehnte Zeckenbiss eine Borreliose-Infektion. Doch die Rötung zeugt regelmäßig von anderen Infektionen und Folgeerkrankungen.

Die Art der Rötung liefert Hinweise

Verschiedene Rötungen bedeuten unterschiedliche Reaktionen des Körpers. Unmittelbar nach dem Biss der Zecke bildet sich um die Stelle ein roter Hof. Diese Zeckenbiss Rötung bedeutet, dass der Körper und die zuständigen Abwehrkörper sich gegen die Eindringlinge wehren. In der Folge verfärbt sich die Stelle und schwillt in geringem Maß an. Für den weiteren Verlauf ist diese Reaktion für sich als harmlos zu werten. Der Radius der Rötung beträgt bis zu einem Zentimeter.

Neben den leichten Röten am Anfang verändern sich die Bissstellen mit der Zeit. Entzündet sich die Stelle sichtbar oder nimmt die Rötung nach Tagen oder Stunden zu, konsultiert der Betroffene einen Arzt. In diesem Fall sind Folgeinfektionen durch bakterielle Erreger möglich. Die Zecke überträgt mit dem Stich Viren. Die Abwehr durch den Körper erfolgt erst nach dem Einnisten derselben. Demzufolge rötet sich die Haut später als bei anderen Infektionen. Bedrohliche Infektionen infolge des Zeckenstichs zeigen sich anhand der Rötungen mindestens sieben Tage nach dem Biss.

Die Wanderröte als besondere Konstellation

Bei einer anderen Form der Zeckenbiss Rötung konsultiert der Betroffene sofort und unverzüglich einen Arzt. In der Hälfte der Fälle einer beginnenden Borreliose setzt eine Wanderröte ein.

Die Fachbezeichnung lautet Erythema migrans. In einem Zeitraum von sieben Tagen bis zu drei Wochen tritt rund um die Stichstelle eine Rötung auf. Diese wandert in einigen Fällen in einem lokal begrenzten Bereich. Die Rötung ist kreisförmig. Anfangs umfasst sie eine Fläche von vier Zentimetern Radius. Zudem wächst sie pro Tag um bis zu drei Millimeter. Mit zunehmender Größe verliert der mittlere Bereich die Röte und die Ränder verstärken sich.

Diese Form der Zeckenbiss Rötung bietet den einzigen Hinweis auf eine mögliche Infektion mit Borrelien. Im Blut stellen Mediziner diese später fest. In der Minderheit der Fälle sendet die Rötung keinen Juckreiz und keinen Schmerz aus. Zeitlich begrenzt sich das Symptom nicht. Patienten finden die Rötung nach Monaten genauso wie nach wenigen Wochen. Klingt die Rötung ab, gilt der Patient nicht als geheilt. Vielmehr vermehren sich die Borrelien und führen im weiteren Verlauf zu schweren Symptomen, welche die Krankheit charakterisieren.

Wie grenzen Patienten und Mediziner die Rötung ab?

Neben der Zeckenbiss Rötung erzeugen andere Insekten die Wanderröte. Dementsprechend kommt dem Abgrenzen des Bisses von anderen Vorfällen eine besondere Bedeutung zu.

Bei anderen Stichen reagiert die Haut mit Blasen, Schuppen oder extremer Trockenheit. Bei einem Zeckenbiss strömen Plasmazellen und Lymphozyten an die Bissstelle. Im Rahmen dieser Immunreaktion rötet sich die Haut. Während dieser Reaktion bleiben die Hautbarriere und die Hautschichten intakt. Bei einer Rötung treten nach Wochen grippeähnliche Symptome hinzu. In diesem Fall handelt es sich um die Borreliose oder um andere Infektionen.

Nach drei Wochen ab dem Biss-Tag unternimmt der Mediziner einen Bluttest. Die Quote der korrekten Antikörperermittlung liegt jedoch nur bei 50 %. Dementsprechend liefern die Röte und Begleiterscheinungen bessere Möglichkeiten, die Infektion zu identifizieren. Bei vorhandener Wanderröte geben Ärzte mittelfristig Antibiotika. Die konkreten Medikamente richten sich nach dem Alter und der Verfassung des Patienten.

Was kann man bei einer Zeckenbiss Rötung tun?

Im Gegensatz zur landläufigen Meinung, helfen Hausmittel nicht gegen die Rötung. Vielmehr bietet die Antibiotika-Therapie die einzige Abhilfe. Weder Benzin noch andere Flüssigkeiten mildern die Röte. Der Patient desinfiziert die Bissstelle mit Jod oder Alkohol. Weiterhin mildert die Thermotherapie aus den Naturheilverfahren Linderung und lässt Rötungen und Schwellungen zurückgehen. In jedem Fall indiziert die Rötung und insbesondere die Wanderröte, den Arzt aufzusuchen.

Eine Rötung nach einem Zeckenbiss bedarf der ärztlichen Abklärung. Sie hat verschiedene Bedeutungen und zieht regelmäßig einen Bluttest sowie eine antibiotische Behandlung nach sich.

veröffentlicht von: Med. Anna Nilsson,

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